Der Jubilar blickt auf ein Leben mit Höhen und Tiefen. Dreieinhalb Jahre musste Hermann Ley als Soldat kämpfen - die dunkelsten Stunden, wie er sagt.
Besonderer GeburtstagHermann Ley aus Gummersbach wird heute 100 Jahre alt
Er kämpfte dreieinhalb Jahre als Soldat im Zweiten Weltkrieg, absolvierte in der Nachkriegszeit ein Fernstudium in Betriebswirtschaft und war neben seinem Beruf 15 Jahre ehrenamtliches Mitglied am Finanzgericht in Düsseldorf, fand 1948 die Liebe seines Lebens und wurde Vater dreier Söhne: Hermann Ley blickt auf ein Leben mit vielen Höhen und Tiefen zurück. Heute feiert er seinen 100. Geburtstag.
Geboren am Samstag, 27. September 1924, in Niederseßmar, besuchte Ley die Volksschule und wechselte nach vier Jahren an das Jungengymnasium in der Moltkestraße. 1942 wollte der damals 17-jährige sein Fachabitur auf der Höheren Handelsschule machen, doch aufgrund Lehrermangels – sie kämpften alle im Krieg – kam es nicht zur 1942 geplanten Eröffnung der Schule. Ley wurde ebenfalls zum Dienst an der Waffe eingezogen.
Die dunkelsten Stunden für Hermann Ley waren seine Zeit als Soldat
Noch heute beschreibt er die Zeit als Soldat als mitunter die dunkelsten Stunden in seinem Leben. „Es war eine schlimme Zeit.“ Mit Ende des Zweiten Weltkrieges blickte Ley wieder hoffnungsvoll in die Zukunft. Er absolvierte von 1946 bis 1948 ein Fernstudium in Betriebswirtschaft an der Uni in Erlangen und fand schnell eine Anstellung als kaufmännischer Angestellter und später als Prokurist in einer Bergneustädter Firma, die er bis zum Eintritt in das Pensionsalter innehatte.
Zudem wurde Ley 1963 zum ehrenamtlichen Mitglied des Finanzgerichts in Düsseldorf berufen. Dieses Amt übte er bis 1978 neben seinem Beruf zusätzlich aus. 1948 lernte Ley seine zukünftige Ehefrau kennen. Gisela und ihre Eltern waren aus Pommern vertrieben worden und erreichten den Oberbergischen Kreis nur mit den Kleidern, die sie am Leibe trugen. Ein Jahr später wurde bereits Hochzeit gefeiert.
„Das hatte auch einen pragmatischen Grund. Im Haus, in dem meine Eltern lebten, wurde eine Einzimmerwohnung frei. Ich als Sohn von Hausbewohnern und Gisela als Vertriebene hatten zwar Vorrang, doch wurde damals nur an verheiratete Paare vermietet. Also haben wir uns standesamtlich das Ja-Wort gegeben und konnten in unsere erste gemeinsame Wohnung ziehen“, erzählt Ley und ergänzt lachend: „Es war aber nur ein einzelnes Zimmer. Darin haben wir geschlafen, gewohnt, gekocht und gegessen.“
Das erste Kind ließ nicht lange auf sich warten. Bereits Ende 1949 erblickte Sohn Dietmar das Licht der Welt und die gelernte Modistin Gisela gab ihren Beruf auf. 1952 folgte Sohn Hans-Gerd und weitere vier Jahre später machte Sohn Wolfgang das Familienglück komplett.
Auch wohnlich hatte sich Familie Ley vergrößert. Nach der Einzimmerwohnung folgte eine größere Wohnung in Niederseßmar, bevor die Familie ein Haus in Bergneustadt erwarb und schließlich Ende der 60er Jahre selbst ein Haus bauten, in das sie 1968 einzog. 2015 erlitt die Ehefrau Hermann Leys einen Schlaganfall und gemeinsam bezog das Ehepaar eine Wohnung in der Residenz Ambiente, wo Gisela vor etwas mehr als drei Jahren starb und Hermann Ley bis heute wohnt. Auch die Familie ist stetig gewachsen. Die drei Söhne heirateten und gründeten eigene Familien und so hat das Geburtstagskind heute vier Enkel und zwei Urenkelinnen.