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Handball-BundesligaVfL Gummersbach kann in Leipzig der Partyschreck werden

Lesezeit 3 Minuten
Der VfL versucht die Abwehr der Leipziger um Simon Ernst zu umspielen.

Die Spiele zwischen dem VfL Gummersbach und dem SC DHfK Leipzig sind tempo- und torreich.

Gastgeber feiern seit Freitag den Geburtstag ihres Vereins, doch Gastgeschenke möchte die Oberberger keine machen.

Mit „70 Jahre Weltklasse“ und zehn Jahre Erste Bundesliga feiern die Handballer des SC DHfK Leipzig seit Freitag ihren Verein. Der VfL Gummersbach könnte damit am Sonntag, 16.30 Uhr, im Bundesligaspiel gegen die Leipziger zum Partyschreck werden. Für den VfL Gummersbach ist die Partie in der Quarterback-Immobilien- Arena in Leipzig der Auftakt von vier Auswärtsspielen, inklusive Pokal, in anderthalb Wochen.

Partystimmung kann in Leipzig aber auf jeden Fall aufkommen, denn nach dem Wiederaufstieg des VfL Gummersbach vor gut zwei Jahren waren alle vier Partien gegen Leipzig sehr tempo- und torreich. Keines der Spiele hat der VfL verloren. Nach dem 36:36-Unentschieden zum Auftakt gab es nur noch Siege für das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. „Vor der Saison wurden sie als eines der heißesten Teams der Liga gehandelt. Manche trauen ihnen zu, in die Top-Vier vorzustoßen“, wird der Leipziger Trainer Runar Sigtryggsson zitiert.

Die Heimniederlage gegen den TBV Lemgo war ein Dämpfer für die Euphorie in Gummersbach

Die in Gummersbach herrschende große Euphorie nach Platz sechs zum Abschluss der vergangenen Saison und dem Erreichen der Europa League hat am vergangenen Wochenende mit der 27:29-Niederlage gegen den TBV Lemgo im ersten Heimspiel der Saison einen Dämpfer erhalten. Bis zur Pause lief es noch für die Gummersbacher, die mit 17:14 führten. Doch nach dem Wiederanpfiff häuften sich die Fehler und die Gäste bekamen die Oberhand. Ein schwaches Angriffsspiel im 6:6 attestierte VfL-Trainer Sigurdsson seinem Team ebenso wie mangelhaftes Tempospiel. „Daran müssen wir arbeiten“, sagt Sigurdsson. Er fügt hinzu, dass so etwas gegen einen gut stehenden Gegner wie Lemgo passieren könne.

Nun steht seine Mannschaft dem nächsten Team aus der eigenen Tabellenregion gegenüber. Leipzig beendete die vergangene Saison auf Platz acht. „Es ist ein wirklich starkes Team“, beschreibt der VfL-Trainer die Gastgeber, die mit einer unangenehmen 5:1-Abwehr vor den beiden starken Torhütern Domenico Ebner und Kristian Saeveras agieren. Die Leipziger sind mit einem deutlichen 33:24-Sieg gegen den TVB Stuttgart in die Saison gestartet, anschließend folgte eine 33:37-Niederlage gegen die Füchse Berlin. Wobei das Team von Trainer Sigtryggsson lange mithalten konnte, sich dann aber die individuelle Klasse der Berliner durchgesetzt habe, wie es im Spielbericht heißt. Leipzig habe einen guten Rückraum, führt der VfL-Trainer weiter aus, und spiele mit viel Tempo.

Im Oktober stehen zwei Spiele pro Woche für den VfL Gummersbach an

In Bundesliga und Europa League stehen die Gummersbacher vor einem harten Oktober mit zwei Spielen pro Woche. „Wir wussten, dass es so kommt, und wir haben dafür gekämpft, dass es so kommt, und es ist ein Privileg, dass wir europäisch spielen“, sagt Sigurdsson.

Dass jetzt vier Auswärtsspiele am Stück vor seinem Team stehen, liege auch daran, dass in großen Hallen gespielt wird, die neben dem Handball auch durch andere Veranstaltungen geblockt seien. „Wir nehmen es einfach, wie es kommt“, sagt der Gummersbacher Trainer. Er gebe seinem Team eben auch freie Tage, wenn das möglich sei.

Während die Leipziger um den Einsatz des Halbrechten Viggo Kristjanssen bangen, steht bei Gummersbach ein Fragezeichen   hinter Kentin Mahé, der sich in der Anfangsphase des Spiels gegen Lemgo den Rücken verknackst hat und nicht mehr eingesetzt werden konnte. Es komme darauf an, wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen könne, sagt sein Trainer. Probleme macht das operierte Knie von Tom Kiesler. Der Abwehrspezialist stand kurz vor einer Rückkehr in die Mannschaft, als das Knie auf die Belastung reagierte. Nun ist offen, wann er wieder spielen kann.

Bereits am heutigen Samstag geht es für die Gummersbacher nach Leipzig, um bestmöglich vorbereitet anzutreten.