Der VfL liegt in der ersten Halbzeit gegen Eisenach hoch zurück und spielt dann eine überragende zweite Halbzeit.
Handball-BundesligaGummersbach siegt in einem verrückten Spiel
Für Lukas Blohme gab es nach dem Abpfiff nur eine Anwort auf die Frage, wie der VfL Gummersbach trotz der momentanen Belastung eine solche Energieleitung abrufen könne: „Die Belastung ist hoch, doch es gibt nichts Geileres als Handball zu spielen“, erklärte der VfL-Außenspieler.
Dank einer unglaublichen zweiten Halbzeit drehten die Gummersbacher die Bundesligapartie gegen den ThSV Eisenach von einem hohen Rückstand zu einem 34:32 (14:17)-Sieg in der mit 4132 Zuschauern erneut ausverkauften Schwalbe-Arena.
Die Eisenacher bestimmten die ersten 20 Spielminuten
Über die ersten 20 Spielminuten wollte Blohme anschließend nicht mehr sprechen. Der VfL Gummersbach hatte gegen die schnellen Eisenacher, die sich bereits am frühen Donnerstagnachmittag in der Schwalbe-Arena auf die Partie vorbereitet hatten, zunächst nicht ins Spiel gefunden. Die Gummersbacher spielten unkonzentriert und es schien, als ob sie den Strapazen der vergangenen Tage inklusive der Reise nach Island Tribut zollen mussten.
Die Eisenacher bauten ihre Führung aus, lagen mit 7:2 (10.) vorne , als Trainer Gudjon Valur Sigurdsson eine Auszeit nahm. Es folgten vier Fehlwürfe der Gummersbacher in Folge, während die Gäste weiter trafen und mit 9:3 vorne lagen. Allen voran Nationalspieler Marko Grgic, der bis zum Pausenpfiff acht Tore warf. Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe sich der VfL ins Spiel hineingekämpft hatte und mit einem 3:0-Lauf von 7:14 auf 10:14 ( 24.) verkürzte. Bis zur Pause waren es noch drei Tore Rückstand.
Mit einem 8:0-Lauf drehten die Gummersbacher die Partie
Der Trainer habe nicht viel in der Pause sagen müssen, erklärte Ole Pregler vor dem Wiederanpfiff. Man habe den Start verschlafen und den Eisenacher Torhüter Matija Spikic warm geworfen. Das änderte sich nach der Pause. Innerhalb von gut fünf Minuten hatte der VfL die Partie zu einer 20:17-Führung gedreht. Halbzeit übergreifend hatte der VfL da einen 8:0-Lauf hingelegt. In der Auszeit kritisierte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann fehlende Mentalität seiner Spieler. Die verkürzten zwar anschließend noch zweimal auf zwei Treffer, mussten aber zweimal in kurzer Zeit nach Zeitstrafen in der doppelter Unterzahl spielen.
Im Gummersbacher Tor parierte Bertram Obling, der in der ersten Halbzeit Dominik Kuzmanovic nach einer Viertelstunde abgelöst hatte, und vorne trafen seine Mitspieler. Der VfL baute, angeführt von einem überragenden Ole Pregler, die Führung bis auf 29:22 (49.) aus , lag in der 54. Minute noch mit 32:25 vorne und ließ die Gäste erst in den Schlussminuten noch einmal herankommen. Der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr.
Nach dem Abpfiff suchte der Eisenacher Trainer nach Gründen, warum seine Mannschaft das Spiel so aus den Händen gegeben habe. Eisenach habe seine Mannschaft in den ersten 22 Minuten regelrecht vorgeführt, sagte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Die Hereinnahme von Obling und eine Steigerung in der Abwehr hätten dazu geführt, dass sein Team besser ins Spiel gefunden habe. „Aufgrund des engen Terminkalenders bin ich zufrieden, dass wir es geschafft haben, die beiden Punkte zu halten“, sandte er auch einen Dank an die Zuschauer, die seine Mannschaft nach der Pause getragen hätten. Dasselbe wünsche er sich am Dienstag, wenn der VfL um 18.45 Uhr im dritten Spiel der Europa League Toulouse empfängt.
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (2), Vujovic (5/2), Blohme (6), Schluroff (2), Tskhovrebadze (4), Mahé (4), Pregler (7), Horzen (4).
Tore THSV Eisenach: Vistorop (4), Reichmuth (1), Hangstein(5/3), Walz (1), Mengon (1), Grgic (11), Ende (4), Meyer (2), Kraus (1), Snajder (2).