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Gummersbacher SpendenaktionSteine für den oberbergischen Dom

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Die 300 Unikate aus Stein sind ausgelegt. Sie sind mit einem roten Siegel versehen.

300 Unikate sind bei der Aktion entstanden, die gegen eine Spende in Empfang genommen werden können.

Die evangelische Kirchengemeinde Gummersbach hat mit Rüdiger Hockamp eine besondere Spendenaktion für die Sanierung der Kirche aufgelegt.

Die Frage „Darf ich mir einen Stein pflücken?“ kommt im Alltag vermutlich nicht oft vor. Rüdiger Hockamp stellte sie, als er mit Pfarrer Uwe Selbach den Turm der evangelischen Kirche in Gummersbach bestiegen hatte. Hockamp pflückte also mit Erlaubnis des Pfarrers einen der Steine aus der Mauer und überlegte dann, wie man einen solchen Stein für die anstehende Sanierung der Kirche nutzen könnte. Denn die kostet eine große Summe.

Zur Vorgeschichte: 2016 hatten sich Putzstücke über dem Haupteingang des Gotteshauses gelöst. Architekt Peter Wirsing prüfte daraufhin das ganze Gebäude und stellte fest, dass der Sanierungsbedarf groß ist.

Plötzlich stand eine riesige Summe im Raum. „Wir brauchen eine Million Euro für den Glockenturm, drei Millionen insgesamt für die ganze Kirche“, sagt Pfarrer Selbach. Mittel von Bund und Land sind geflossen, auch das Spendenaufkommen ist hoch.

Jetzt gibt es 300 Steine versehen mit dem Wappen der Stadt Gummersbach

Pfarrer Markus Aust, der die Spenden im Blick behält, beziffert die aktuelle Spendensumme auf mehr rund 513.000 Euro. „Das ist absolut fantastisch“, findet er. Doch die Summe soll natürlich weiter wachsen. Und darum gibt es nun 300 Steine – die für die Sanierung ohnehin aus dem Glockenturm entfernt werden mussten – versehen mit dem Wappen der Stadt Gummersbach, befestigt auf einer polierten Granitplatte.

„Ich bin ein großer Fan von Siegeln“, verrät Hockamp. Der Ausdruck „Brief und Siegel“ vermittele Verlässlichkeit, so Hockamp, der die Idee mit Mitgliedern der Innenstadtgemeinschaft und der Kirchengemeinde entwickelt hat.

Die Pfarrer Uwe Selbach (l.) und Markus Aust (r.) sowie Rüdiger Hockamp halten drei der Unikate in den Händen. Im Hintergrund sind die weiteren Unikate auf Tischen zu sehen.

Die Initiatoren der Gummersbacher Dom-Bausteine: die Pfarrer Uwe Selbach (l.) und Markus Aust (r.) sowie Rüdiger Hockamp.

Bearbeitet wurden die Steine in Lindlar, ein Strombacher Steinmetz steuerte die Sockel bei, die den Schriftzug „Domstein Gummersbach“ und die Nummer der kleinen Skulptur tragen.

300 Unikate ab dem 2. Dezember in der evangelischen Kirche zu sehen

„Nach sorgsamer Reinigung wurde jedes Exemplar mit einem Siegel versehen, dessen Lack man behutsam in eine eigens dafür eingearbeitete Vertiefung goss, bevor sie auf dem schwarzen Sockel befestigt wurden. So entstanden 300 Unikate, die ab dem 2. Dezember in der evangelischen Kirche zu sehen sein werden“, schildert Hockamp den Werdegang.

Etwas ganz Besonderes sei es, da sind die Initiatoren der Aktion einig, dass die Domsteine Zeugnisse der Gummersbacher Geschichte sind. Der Glockenturm ist eines der ältesten Bauwerke der Kreisstadt. So erinnert Rüdiger Hockamp gerne daran, dass die Steine 900 Jahre alt und darum sicherlich für viele Gummersbacher von ideellem Wert sind.

Anschauen können Interessierte die Siegelsteine am Freitag, 2. Dezember, wenn um 17 Uhr der Weihnachtsmarkt an der evangelischen Kirche, Von-Steinen-Straße, eröffnet wird. Sie werden an Menschen verschenkt, die für die Sanierung der Kirche spenden.