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Emmy-NominierungGummersbacher Jungtalent feiert Erfolg mit Kika-Serie

Lesezeit 4 Minuten
Zwei Kinder sitzen im Bus.

Mia Mercene (l.) ist Darstellerin der gleichnamigen Figur in der KIKA-Serie, die nun für den internationalen Emmy Award nominiert wurde.

Die elfjährige Gummersbacherin Mia Mercene spielt eine Hauptrolle in der Serie „Gong!“, die nun für den International Emmy Award nominiert ist. Bereits im Alter von fünf Jahren kam sie zur Schauspielerei.

Mit dem International Emmy Award kürt die amerikanische International Academy of Television Arts & Sciences alljährlich die besten außerhalb der USA produzierten Fernsehsendungen. Diesmal ist mit „Gong!“ auch eine deutsche Serie nominiert. Und darin spielt eine junge Schauspielerin aus Gummersbach-Strombach eine Hauptrolle.

Mia Mercene (11) ist schon mit fünf Jahren durch ihre Cousine zur Schauspielerei gekommen. Seitdem steht sie unter Vertrag bei der Agentur „Momo“ für Kinderschauspieler und Kindermodels in Köln. Ihre ersten Erfahrungen konnte sie bei Fotoshootings und kleinen Werbespots sammeln, schnell kamen dann auch größere Jobs auf sie zu.

Vereinbarung mit der Gummersbacher Realschule

Die Agentur vermittelt Mia Anfragen, sie selbst entscheidet, ob sie sie annimmt. Dann lernt die Elfjährige mit Mutter Beate den Text einer Szene, dreht ein Video und geht anschließend zum Casting. Ein Elternteil begleitet Mia in der Regel zu Drehs und Castings. Die Familie unterstützt sie bei ihrer Leidenschaft, passt aber auch gleichzeitig auf, dass es für sie nicht zu viel wird. Vater Will versichert: „Wenn sie das nicht mehr machen möchte, dann hören wir natürlich auf.“

Mit der Realschule Steinberg hat Mia die Vereinbarung, dass sie ein paar Tage für Dreharbeiten vom Unterricht befreit werden kann – aber nur unter der Voraussetzung, dass ihre Noten gut genug sind. Mit ihrer Klasse hat die Sechstklässlerin die Serie auch gemeinsam im Unterricht angesehen.

Filmteam holte sie zu Hause in Gummersbach ab

„Gong!“ ist im Oktober vergangenen Jahres auf Kika übertragen worden und in der Mediathek noch immer abzurufen. Es geht um die Autistin Eileen. Das Publikum bekommt Einblicke in diese neuronale Entwicklungsstörung und die damit verbundenen Herausforderungen im Alltag.

Die Dreharbeiten fanden in den Sommerferien 2023 statt. Mia hatte dafür zehn Drehtage in Köln. Sie wurde von der Produktion zu Hause abgeholt. Am Set wurde sie eingekleidet, geschminkt, hatte Proben und nahm dann die jeweiligen Szenen auf.

Hoffentlich drehen wir eine zweite Staffel.
Mia Mercene freut sich über die Preisnominierung

Dass ihre gleichnamige Figur in der Serie Mia sehr ähnlich ist, ist kein Zufall. Ursprünglich hatte das Filmmädchen eine ganz andere Persönlichkeit, den Produzenten gefiel Mias eigene Art aber so gut, dass sie die Rolle anpassten. Sogar ihren Namen durfte sie behalten.

Zum Schutz der Kinder müssen am Set bestimmte Regeln eingehalten werden, erklären Mias Eltern. In ihrem Alter ist es Mia erlaubt, sich fünf Stunden pro Tag am Set aufzuhalten, davon darf sie drei Stunden arbeiten. Den Kindern wird ein sogenannter Zeitwächter vom Jugendschutz der Bezirksregierung Köln zur Seite gestellt. Er achtet darauf, dass die Arbeitszeiten der Kinder genau eingehalten sowie genügend Pausen gemacht werden, und kümmert sich als Bezugsperson um ihr Wohl am Set.

Von Gummersbach bis nach Rumänien

Während der Dreharbeiten entstanden enge Freundschaften unter den Kindern. Ein Jahr später stehen sie noch immer in Kontakt, treffen sich an Geburtstagen. Besonders in Paolo hat Mia einen sehr guten Freund gefunden. Die beiden verbinden nicht nur die Dreharbeiten zu dieser Serie, auch bei „Terra X Kids“ standen sie schon gemeinsam vor der Kamera.

Die Schauspielerei sieht Mia aber eher als ein Hobby. Das Beste daran, Schauspielerin zu sein, sind für sie die spannenden Erfahrungen. Für einen Werbedreh für Lidl-Discounter durfte sie mit ihrer Mutter nach Rumänien fliegen und dort mit internationalen Schauspielern in Filmstudios drehen. In einem Notizbuch sammelt sie fleißig Autogramme von Promis wie Stefano Zarrella. Ihr großes Vorbild ist die Schauspielerin Annika Preil, die die Kika-Doku „Anna und die wilden Tiere“ moderiert. Genau das wäre auch Mias Traumberuf. So könnte sie ihre Leidenschaft für Tiere, Reisen und Schauspielerei verbinden.

Über die Nominierung für die International Emmys freut sich die ganze Familie. „Krass“ beschreibt Mia das Gefühl, als sie am vergangenen Wochenende davon erfuhr. Die Verleihung am 25. November in New York wird die Familie vermutlich per Live-Übertragung gucken.

Durch die Nominierung in der Kategorie „Kids: Live-Action“ könnte die Serie jetzt eine Fortsetzung bekommen. Mia würde sich sehr darüber freuen: „Hoffentlich drehen wir eine zweite Staffel.“ Aktuell hat sie zwei andere Castinganfragen, eine sogar für eine Hauptrolle in einem Film. Worum es dabei genau geht, darf Mia allerdings noch nicht verraten.