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GummersbachNRW-Innenminister Reul beim Richtfest für neues Polizeigebäude

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Gummersbach – Im März ist der Grundstein für das neue Polizeigebäude auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände gelegt worden, sechs Monate später konnte am Montag der Richtkranz in die Höhe gezogen werden. Und das in Anwesenheit des neuen NRW-Innenministers Herbert Reul. Er sprach schon jetzt von einer „Vorzeigeimmobilie“ und spielte damit auf das Gummersbacher Finanzierungsmodell an, bei dem neben der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft auch oberbergische Mittelständler als Investoren auftreten, die die fertige Immobilie dem Land für 20 Jahre vermieten mit der Option, um weitere zehn Jahre zu verlängern.

Polizei-Neubau

Die reinen Baukosten für das neue Domizil der Kreispolizeibehörde belaufen sich auf 20 Millionen Euro. Der Bau hat fünf Geschosse und ein Kellergeschoss. Die Grundfläche beträgt 1400 Quadratmeter, die Nutzfläche kommt auf 8000 Quadratmeter.

Die Übergabe des Gebäudes an die Polizei als Mieter ist für den kommenden Sommer geplant. Der Umzug aus den alten Standorten soll voraussichtlich drei Monate später erfolgen. 281 Beschäftigte der Behörde werden in dem Neubau ihren Arbeitsplatz haben. Die bis dato auf mehrere Standorte verteilten Polizeidirektionen können dann endlich unter einem Dach zusammengefasst werden. (ar)

Mit dem Neubau wolle die Polizei ihre Präsenz vor Ort stärken, betonte der Minister, der hervorhob, dass die Polizei einen wertvollen Dienst leiste. Für diese brauche man eine angemessene Unterbringung. Was das angehe, stehe das Land vor einer Herkulesaufgabe, erklärte Reul und berichtete von bisweilen chaotischen Zuständen in den Liegenschaften, „die man uns hinterlassen hat“. Der Minister bezifferte den Sanierungsstau auf eine Milliarde Euro.

Landrat Jochen Hagt freute sich als Chef der Kreispolizeibehörde, dass seine Mitarbeiter ab dem kommenden Jahr ihren Dienst in einem neuen, bürgerfreundlicheren Umfeld versehen können.

Den Besuch des Innenministers nutzte der Behördenleiter aber auch, um auf die von ihm schon mehrfach beklagte Unterversorgung des Oberbergischen Kreises mit Polizeibeamten deutlich zu machen. Während im Landesdurchschnitt ein Beamter auf 476 Bürger komme, seien es hierzulande 820.

Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein freute sich, dass sich die Polizei bei der Suche nach einem neuen Standort für das Steinmüllergelände entschieden habe. „Das hier ist unser Haus der Sicherheit“, sagte er und unterstrich zugleich die Bedeutung des Neubaus für die Kreisstadt.

Volker Müller, Geschäftsführer der für den Neubau von Polizei und Amtsgericht gegründeten KPBAG Immobilien GmbH & Co KG, hatte eingangs berichtet, dass an die 50 Firmen am Neubau der Polizei mitarbeiten würden. Müller ist froh, dass der Rohbau planmäßig fertigstellt werden konnte, so dass es nun mit dem Innenausbau Zug um Zug weitergehen werde. Zum Ende des offiziellen Teils wurde die Richtkrone in die Höhe gezogen.