ProzessEnkel aus Gummersbach wegen Mordes angeklagt – Gericht zeigt dramatische Aufnahmen

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Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch.

Der Angeklagte ist auf den Aufnahmen mit seinem später verstorbenen Großvater zu sehen.

Videoaufnahmen zeigen den Angeklagten im Haus des später an einer Rauchgasvergiftung verstorbenen Großvaters in Gummersbach.

Im Prozess gegen einen 22-Jährigen wegen mutmaßlichen Mordes an seinem Großvater (83) und schwerer Brandstiftung mit Todesfolge wurden am Freitag zum Teil dramatische Videoaufnahmen präsentiert. Aufgenommen wurden sie von den Überwachungskameras am und im Haus des später an einer Rauchgasvergiftung verstorbenen Seniors. Der Angeklagte schweigt bislang zu den Vorwürfen.

Zeigt das Video die Wirkung des Schlafmittels?

Eine im Treppenhaus installierte Kamera zeigt den Eingangsbereich des Hauses von innen. Die Aufnahmen belegen, dass der Angeklagte am Morgen seinen Großvater abholt, um mit ihm zum Arzt zu fahren, wie es im Prozess bereits mehrmals hieß.

Als die beiden kurz vor Mittag wieder heimkehren, stützt der Enkel den Senior, der an einem Stock geht. Möglicherweise, weil das dem Senior mutmaßlich vom Enkel verabreichte Schlafmittel Wirkung zeigt - davon geht jedenfalls die Anklage aus.

Schließlich wird das Kamerabild schwarz vom Rauch

Wenig später verlässt der Angeklagte das Haus, kehrt kurz darauf nochmals zurück, um gegen 12.02 Uhr endgültig das Haus zu verlassen. Zurück bleibt ein kleiner Hund, der wenige Minuten später aufspringt und in den Durchgang zum Wohnbereich läuft - der selbst von der Kamera nicht erfasst wird. Es ist deutlich auf dem Video ohne Ton zu sehen, wie der Hund bellt. Drei bis vier Minuten später dann läuft der Hund die Treppe bis zur ersten Zwischenebene hoch.

Verstört, vielleicht auch verängstigt - so scheint es -, schaut der Hund Richtung Wohnbereich und bellt weiter, bis gegen 12.06 Uhr plötzlich dichter schwarzer Qualm aus dem Wohnbereich ins Treppenhaus zieht. Der Hund rennt weiter die Treppe hoch und verschwindet aus dem Blickfeld - er konnte später gerettet werden.

Nur wenige Augenblicke später züngeln Flammen ins Treppenhaus, der Qualm wird immer dichter, bis das ganze Bild nur noch schwarz ist.

Der Prozess wird Anfang Oktober fortgesetzt.