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Der Bauhof von GummersbachWinterdienst, wenn die anderen feiern

Lesezeit 4 Minuten
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Gummersbach Bauhof Wintervorbereitung.

Gummersbach – Die ersten Wintereinsätze haben die Männer des Gummersbacher Bauhofs in diesen Tagen bereits hinter sich. Und wenn die nächsten Flocken fallen und die Straßen rutschig werden lassen, ist das Team gut vorbereitet, wie Straßenmeister Elsadat Music berichtet.

Auch an Weihnachten, wenn die anderen feiern. Der Salzbunker am Bauhof ist gut gefüllt und Räumfahrzeuge, in der Mehrzahl allradgetriebene Unimogs, sind mit Schneeschilden ausgerüstet.

„Der Schnee kann kommen“

Der Schnee kann also kommen, sagt auch Volker Winheller. Er ist ein alter Hase im Gummersbacher Bauhof und hat schon so manche haarige Situation auf den winterlichen Straßen erlebt, wie er sagt.

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Volker Winheller macht seit 37 Jahren Winterdienst.

Für Winheller ist es der 37. Winter, den er bei der Stadt im Einsatz ist, wie er berichtet. Da sollte sich viel Routine angesammelt haben. Gewiss, sagt Winheller. „Und die Gelassenheit des Alters hilft einem auch.“ In den Wintermonaten gehöre es auch dazu, dass man früher zu Bett gehe.

Es geht früh raus für Volker Winheller und Elsadat Music

Kein Wunder, denn der Wecker läutet um 3.30 Uhr, damit er um spätestens 5 Uhr am Bauhof einsatzbereit ist. „Die größte Herausforderung ist es, nach Gummersbach zu kommen. Viele von uns wohnen im Oberbergischen auf den Dörfern. Und wenn wir dort hin fahren, hat natürlich noch niemand geräumt“, wie der städtische Mitarbeiter sagt.

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Aufnahme von Straßenmeister Elsadat Music.

Noch früher raus müssen die Einsatzleiter wie Elsadat Music, der sich diesen Job mit drei weiteren Kollegen teilt: Und die sind bei entsprechenden Wetterlagen bereits um 3 Uhr auf den Beinen, um die anderen Kollegen im Bedarfsfall in Gang zu setzen. Dass es trotz all der guten Vorplanung immer wieder Beschwerden gibt, kennen Music und Winheller seit Jahren.

Einmal wurde eine Schneeschaufel nach ihnen geworfen

„Problematisch wird es, wenn mitten in den Berufsverkehr hinein starker Schneefall einsetzt. Da wird es für uns schwer hinterher zu kommen“, sagt Music. „Und wenn wir dann zuerst die Hauptverkehrsstraßen und nicht die Seitenstraßen räumen, müssen wir uns von den Anliegern dort was anhören“, berichtet Winheller.

Und wenn der Schneepflug dann auch noch die gerade per Hand freigemachte Einfahrt wieder mit Schnee zuschiebe, könne es auch schon mal Diskussionen mit den Bürgern geben, sagen die beiden. Winheller erinnert sich noch gut daran, dass ihm einmal sogar von einer aufgebrachten Frau eine Schneeschaufel gegen die Frontscheibe geworfen worden ist.

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„Am Ende muss man aber verstehen, dass wir den Schnee nicht mitnehmen können. Irgendwo hin müssen wir ihn schieben“, wirbt Music für Verständnis. Als großen Vorteil bei der Räum- und Streuarbeit sehen die beiden den Einsatz von Feuchtsalz. „Damit sind wir in der Lage, auf Eisregen zu reagieren bevor dieser fällt, indem wie die Straßen schon vorher abfahren“, sagt Winheller.

Die Rutschgefahr ist nicht zu unterschätzen

Und was macht er, wenn die Straße für ihn selbst zu rutschig ist? „Rückwärts fahren und so die Straße für mich und den Unimog vorstreuen.“ Einmal, so erinnert sich der Stadtbedienstete, habe er an der Schüttenhöhe, wo es steil bergab geht, oben leicht auf die Bremse getreten ehe es rasant bergab gegangen sei. „Da wird einem schon anders.“

An die 80 Leute sind auf den Gummersbacher Straßen im Einsatz, wenn es richtig schneit. Neben den städtischen Bediensteten sind auch Unternehmer im Einsatz, die für die Stadt arbeiten. In der Summe kommt der Winterdienst so auf 20 Einsatzfahrzeuge, die über 300 Straßenkilometer dann abfahren müssen. Im Salzbunker lagern aktuell 1600 Tonnen. Das sollte erst einmal reichen, wie Music sagt, denn im vergangenen Winter seien gerade einmal 800 Tonnen verbraucht worden.

Und wie wird der Dienst an Weihnachten geregelt? Jeder, der am Bauhof anfange, wisse um die Arbeitszeiten, sagt Winheller. „Das ist unser Geschäft. Wir verdienen so unsere Brötchen“, sind die beiden sich einig. Elsadat Music macht selbst auch Dienst. „Meine Tochter hat auch noch Heiligabend Geburtstag. Doch meine Familie kennt das. Das ist bei uns ganz normal.“