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Gastronomen im Kampf gegen CoronaNeue App soll Menschen wieder in die Lokale locken

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 Marvin Schwarz (v.l.) hat die App mitentwickelt, die nun auch im Betrieb von Melanie Thiele zum Einsatz kommt. Konditor Philip Hecker zieht noch nach.

Gummersbach – Dass ab Donnerstag Regenwolken aufziehen sollen, schlägt vielen Gastronomen aufs Gemüt. Hatten doch die bislang sonnigen Tage in den Außenbereichen der Restaurants, Kneipen und Cafés zumindest für etwas Umsatz gesorgt. So gut wie vor der virusbedingten Zwangsschließung laufen die Geschäfte indes längst nicht. Knapp 60 Prozent weniger Gäste hat Christoph Bois für sein „32 Süd“ auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände seit der Wiedereröffnung gezählt, die meisten seiner Kollegen in der Kreisstadt kämpfen mit einem ähnlich drastischen Rückgang. Neue Technik soll die bislang fernbleibenden Menschen jetzt zurück an die Tische locken.

Mit Unterstützung des Vollmerhauser Unternehmens Libertas haben mehrere Mitgliedsunternehmen der Gastronomiegemeinschaft Gummersbach eine Smartphone-App in Betrieb genommen, die denselben Namen trägt wie die Agentur „GMerleben“. Die Idee: Statt bei jedem Besuch in der Gastronomie immer neu Name und Anschrift zu hinterlassen, um notfalls als Kontaktperson eines Corona-Infizierten erreichbar zu sein, reicht jetzt eine einmalige Registrierung in der App. Danach muss der Gast am Tisch nur einen QR-Code abfotografieren. Auf einem Server in Deutschland werden die Daten 30 Tage lang gespeichert. Behörden sehen sie nur, falls sie die Kontakte eines Infizierten ermitteln.

Marcel Kirchhoff hat die App mit Unterstützung von Marvin Schwarz programmiert. Schwarz berichtete am Dienstag bei einem Pressetermin im Kneipenviertel Baumhof, dass für 20 Betriebe rund 350 Tische mit einem QR-Code versehen wurden. Weitere Lokale kämen hinzu.

Vielen Menschen wissen nicht, welche Regeln in der Gastronomie jetzt gelten

Die Gastronomen hoffen, dass die Technik mehr Menschen zu einem Besuch motiviert, die bislang lieber daheim bleiben. Vielen sei unklar, welche Regeln nun in der Gastronomie gelten, vermutet Mustafa Gündesli vom Restaurant Kunstwerk einen Grund für die Zurückhaltung: „Sie wissen nicht, dass man am Tisch keine Maske tragen muss und dass jetzt wieder bis zu zehn Personen aus unterschiedlichen Haushalten an einem Tisch sitzen dürfen.“

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Wer kommt, der hält sich auch an die Spielregeln, hat Melanie Thiele vom „Meister Sieben“ beobachtet. Es gebe nur wenige Menschen, die sich weigern, ihre Daten zu hinterlassen und weggeschickt werden müssen. Bürgermeister Frank Helmenstein und Landrat Jochen Hagt, die ebenfalls zur Präsentation der App gekommen waren, ermutigen die Oberberger, die Gastronomie zu unterstützen.