Wer mit einem Tattoo liebäugelt, konnte in der Halle 32 in Gummersbach einen Eindruck vom Angebot der Tätowierer gewinnen.
KörperkunstErste Tattoo Convention in Gummersbach

Michael aus Dortmund ließ sich bei Moses aus Seesen (v.l.) ein neues Tattoo stechen.
Copyright: Dennis Börsch
Wo sonst Musiker konzertieren, steht diesmal die Körperkunst im Fokus: Zum ersten Mal findet in der Halle 32 die Tattoo Convention Gummersbach statt. In der Halle bietet sich einem ein ungewohnter Anblick: Wo sonst Stuhlreihe um Stuhlreihe steht, finden sich Stände von über 30 Tattoo-Studios aus ganz Deutschland. Auch ein Stand aus Polen ist mit dabei.
Rock-Musik und Hip-Hop wummern durch den Raum. Vor den provisorischen Tattoo-Studios liegen auf langen Tischen zahllose Motive zur Wahl bereit, die die Besucher interessiert mustern. Viele belassen es vorerst dabei, trotzdem sind die Studios bereits eine Stunde nach der Eröffnung der Convention bestens beschäftigt.
Einer schaut sich das ganz gelassen an: Thomas Krekeler. Er richtet die Tattoo-Convention seit sieben Jahren aus. Über die Premiere in Gummersbach ist er sehr erfreut: „Ich war sehr positiv überrascht, wie offen wir hier von der Stadt empfangen wurden“, betont er. Den Zweck seiner Conventions beschreibt er so: „Hier können einerseits Tätowierte hinkommen, um sich inspirieren zu lassen“, erklärt er, „aber gleichzeitig kann man sich hier ohne Termine von Spezialisten sein erstes Tattoo stechen lassen“.
Tattoo Convention in Gummersbach: Auch Schmerz gehört dazu
Die Gummersbacherin Jasmin ist bereits tätowiert, sie trägt unter anderem Kirschblüten auf dem linken Oberarm. Jetzt möchte sie dieses Motiv erweitern: „Ich möchte mir gleich eine Lotusblüte dazu tätowieren lassen“, erklärt die junge Besucherin. Vor etwaigen Schmerzen sorgt sie sich nicht: „Natürlich ist der Vorgang nicht besonders angenehm, aber im Grunde ist das wie bei einer Geburt“, lacht die Gummersbacherin. „Wenn man das Ergebnis sieht, ist der Schmerz wie weggeblasen.“
Ihr steht die Tattoo-Sitzung noch bevor, Dennis ist gerade mittendrin: Am Stand des Gummersbacher Studios „Primetime“ entsteht ein Kunstwerk auf seinem rechten Oberarm. Eine Walküre, Odin und ein Rabe werden ihn nach der Tattoo Convention zieren. „Nordische Mythologie gefällt mir sehr gut“ erklärt er die Motiv-Wahl. Der Umsetzung hat sich Jana Weis, Besitzerin des Tattoo-Studios, angenommen. Seit 2018 tätowiert sie in Gummersbach. „Ich mag alles daran“, erklärt die Künstlerin. „Die Freiheit und Kreativität, aber auch das Geräusch der Maschine“.
Heißer Anwärter auf einen Preis beim Tattoo-Contest in der Halle 32
Bis zum Ende der Convention am Sonntag wird das Kunstwerk auf Dennis Arm vollständig sein. Der junge Mann ist dann mit Sicherheit heißer Anwärter auf einen Preis beim Tattoo-Contest, der sowohl am Samstag- als auch am Sonntagabend stattfindet. In verschiedenen Kategorien wie „Black and Grey“ oder „Crazy“ können sich diejenigen, die in der Halle 32 tätowiert wurden, den kundigen Blicken einer Fachjury aus Tätowierern unterziehen. Die Gewinner bekommen Urkunden.
Wenn es nach Ausrichter Thomas Krekeler geht, wird dies nicht die letzte Tattoo Convention in Gummersbach gewesen sein: „Wir planen, wieder hierher zu kommen.“