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AktionstagBäume sollen beim Klimaschutz in Oberberg helfen

Lesezeit 2 Minuten
Mehrere Männer und Frauen stehen in einer Reihe. In ihrer Mitte halten sie eine Baumstammscheibe in der Hand.

Beim „Klimabaumtag“ ging es um für das Klima wertvolle Bäume und auch die Bedeutung von Tiny Forests.

Zu einem „Klimabaumtag“ hatte jetzt das Gründer- und Technologie-Centrum Gummersbach nach Gummersbach-Windhagen eingeladen.

„Wir müssen schnell handeln, um den Klimawandel zu bremsen“, sagte Susanne Roll, GTC-Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied von Zebio. Begleitet von Vorträgen, wurden zwei Möglichkeiten intensiver beleuchtet und Bäume vorgestellt, die dabei helfen können.

Zum einen wurde die Paulownia präsentiert, die auch unter den Namen Kiri-Baum oder Blauglockenbaum bekannt ist. Sie stammt aus den tropischen und subtropischen Gegenden Chinas und ist der schnellstwachsende Baum der Erde. Bereits nach zehn Jahren ist er erntefähig und treibt aus dem Stock neu aus. Roll berichtete, dass sich Paulownien daher für eine Zwischennutzung von Rückegassen eignen und das Holz als Hackschnitzel Verwendung finden könnte. Zudem kann sie als Vorwald für anspruchsvollere Baumarten genutzt werden.

Pflanzung soll für ein besseres Klima in Industriegebieten sorgen

Eine zukunftsweisende Anwendung, die das Mikroklima in Industriegebieten erheblich verbessern könnte, sieht Roll bei der Pflanzung auf Brach- oder Ausgleichsflächen, besonders aber auf Erweiterungsflächen, die erst in einigen Jahren benötigt werden. Als Besonderheit bei dieser Nutzung bietet etwa das Unternehmen Wegrow an, neben der Lieferung der Setzlinge auch das geerntete Holz aufzukaufen, sodass für Unternehmen der Aufwand der eigenen Vermarktung entfällt.

Als weitere Variante, Gewerbeflächen aufzuwerten, wurden „Tiny Forests“ vorgestellt. Diese Mini-Waldökosysteme ab etwa 100 Quadratmetern dienen sowohl der Verbesserung des Klimas als auch der lokalen Luftverbesserung sowie der Regenwasserspeicherung. Eine Mahd auf den oftmals begehbaren Böschungen ist nicht nötig.

In dieser grünen Oase wachsen viele Baum- und Straucharten.
Stefan Scharfe

Stefan Scharfe, Vorstand des Miya – Fachverband zur Förderung der Miyawaki-Methode – aus Eberswalde, stellte diese Methode zum Aufbau eines Tiny Forest bei einer Umweltringvorlesung der TH Köln vor: „In dieser grünen Oase wachsen viele Baum- und Straucharten, die zahlreichen Schmetterlingen, Vögeln und Insekten Lebensraum bieten und in kürzester Zeit ein stabiles und resilientes Ökosystem bilden.“ Zudem speicherten Tiny Forests doppelt so schnell Kohlendioxid als traditionell aufgeforsteten Flächen.

Begleitet wurde der Klimabaumtag von einer Ausstellung, in der von Stapelbrettchen über Stühle und Surfbretter bis zu einer kompletten Sauna unterschiedliche Möbelstücke und Gebrauchsgegenstände aus dem extrem leichten Holz (etwa ein Drittel des Gewichts von Buche) zu sehen sind.

Die Ausstellung im Foyer des GTC ist bis zum 7. Juli geöffnet, und zwar montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr.