Abriss der M.A.N.-WerkstatthallenPlatz fürs neue Straßenverkehrsamt in Gummersbach
Gummersbach – Mit dem Abriss der alten M.A.N.-Werkstatthallen auf dem Gelände der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG) an der Kölner Straße in Niederseßmar haben die Vorbereitungen für den Bau des neuen Straßenverkehrsamts (SVA) in Gummersbach begonnen. Die Verwaltung des Busunternehmens mit ihren knapp 30 Mitarbeitern und die Behörde werden sich den Neubau mit seinen 3700 Quadratmetern Nutzfläche teilen. Der OVAG-Altbau wird nach dem Umzug ebenfalls abgerissen.
Die OVAG bleibt Eigentümerin des Geländes, das sie an den Kreis verpachtet. Der errichtet den Neubau – und vermietet dem Unternehmen 1200 Quadratmeter darin. 2500 Quadratmeter sind für die Zulassungsbehörde vorgesehen; auch die Schilderhersteller werden hier unterkommen.
Anzeichen für mögliche Bombenreste
Der Beginn des Abrisses verzögerte sich um mehrere Wochen, da außer der Untersuchung des Areals auf Altlasten auch eine gründliche Inspektion des Kampfmittelräumdienstes erforderlich war. Vor der Lkw-Werkstatt stand hier das Gummersbacher Straßenbahndepot. Auf alten Luftaufnahmen hatte es Anzeichen für mögliche Bombenreste aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände gegeben, sagt Kreissprecher Philipp Ising. Gefunden hätten die Kampfmittelräumer aber glücklicherweise nichts.
Altlasten im Boden und Grundwasser
Fündig wurde man dagegen bei der Suche nach Altlasten im Boden und im Grundwasser. Vermutlich von den früheren Nutzungen wurden im Boden Reste von Öl und Schmierstoffen gefunden, die bis ins Grundwasser reichen. Der Schaden, so Ulrich Herweg vom Amt für Bodenschutz, sei aber gut einzugrenzen und ortsstabil. So werde es vermutlich genügen, das Erdreich in dem betroffenen Bereich auszutauschen.
Und das belastete Grundwasser sei weit genug entfernt vom Ufer der Agger, die hinter dem Grundstück verläuft, sagt Herweg; eine Grundwassersanierung sei nach derzeitigem Stand nicht erforderlich. Gewissheit wird man aber erst nach dem vollständigen Abriss der Hallen haben. Darüber hinaus soll der Neubau nicht unterkellert werden.
Bauherr des neuen Straßenverkehrsamts ist der Kreis, für Abriss und Altlasten ist allerdings die OVAG zuständig. So haben es beide Parteien vereinbart. Allerdings ist der Kreis als größter Gesellschafter der OVAG automatisch auch dabei finanziell mit im Boot.
Wie das neue Straßenverkehrsamt aussehen wird, ist noch nicht entschieden. Im Rahmen eines europaweiten Teilnehmerwettbewerbs wird mit den künftigen Nutzern gerade ein Raumprogramm abgestimmt, das möglichst optimale Funktionsabläufe gewährleisten soll. „Wir wollen etwas Zukunftsweisendes bauen“, sagt Gabriele Keil-Riegert, die Leiterin des Amts für Immobilienwirtschaft. Sie rechnet damit, dass die Planungen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein werden und dann 2020 mit dem Bau begonnen wird.