Früher war mehr LamettaRosa ist die Trendfarbe an oberbergischen Weihnachtsbäumen

Mit welchem Baumschmuck sich die Oberberger eingedeckt haben, berichten Thomas Schneider vom Gartencenter Kremer und Judith Hanf von der Baumschule Werner.
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Oberberg – Die schwarzen Engel haben den Weg in die Becke nicht gefunden. Auch die dunkelgrauen Kugeln werden wohl nur wenige hiesige Tannenbäume schmücken, vermutet Gärtnermeisterin Judith Hanf von der Baumschule Werner. „Schwarz und Anthrazit wurde auf den Weihnachts-Deko-Messen für dieses Jahr als Trend angepriesen. Aber das brauchen wir unsern Kunden gar nicht erst anzubieten“, wehrt sie lachend ab. Erfahrungsgemäß komme hier im Oberbergischen klassisches Rot immer noch am besten an: Kugeln, Schleifen, Kerzen.

Judith Hanf von der Baumschule Werner (oben)
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„Gold und ein bisschen Silber geht auch.“ Rosa ist dieses Jahr der ganz große Renner. Vom Teelicht bis zum Baumschmuck, „alles in Rosa!“, ruft Thomas Schneider, beim Gartencenter Kremer in Friedrichstal als Teamleiter zuständig für Dekoration und Saisonartikel. „In Rosa ist schon fast alles ausverkauft.“ Rund 600 altrosafarbene Kugelsets wurden über die Kassenscanner gezogen, aber auch einige in Mintgrün. Bei Bergerhoff seien die in diesem Jahr angesagten Petrolfarben ganz gut angekommen, weiß Gärtnermeister Stefan Borrmann.
Hirsche sind auf dem Vormarsch
Begehrt waren in der Wiehler Gärtnerei auch Heerscharen von Gnomen und Zwergen, während von Friedrichstal aus laut Thomas Schneider Hirsche in allen Größen und Varianten auf dem Vormarsch in Weihnachtsstuben sind. Vor allem Naturmaterialien seien in diesem Jahr gut verkauft worden, viele Kunden wollten ihren Weihnachtsschmuck selbst basteln aus Draht, Zapfen, Rinde, Moos und Streu-Deko, beschreibt Judith Hanf die Vorlieben ihrer Kunden. „Klassiker aus Holz wie vor zehn Jahren sind zurzeit wieder sehr beliebt“, bestätigt Schneider.
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Aber Lametta war gestern. Was zu Weihnachten Trend wird, entscheidet sich schon Anfang Januar, wenn die alten Tannenbäume gerade an die Straße gestellt werden. Dann fährt Judith Hanf zur „Christmas World“- Messe nach Frankfurt, um sich zu informieren.

Hirsche sind der Renner für die Weihnachtsstube.
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Im Mai und Juni, wenn die Kunden nach Geranien und Petunien Ausschau halten, reisen Rentiere und Co. im Gartencenter Kremer an, und im August beginnen bei Bergerhoff die Vorbereitungen für den Aufbau der Weihnachtsdeko. Jetzt ist der große Run auf die perfekte Kugel und die schönste Lichterkette bereits vorbei. Viele Anbieter locken mit Rabatten von 25 oder gar 50 Prozent.
„Vor zwei Wochen war hier Highlife“, sagt Schneider. „Jetzt kommen noch die Kunden, die feststellen, dass ihnen der Schmuck vom Vorjahr farblich doch nicht mehr gefällt.“ Für ihn selbst sei das allerdings kein Thema, sagt er, schmunzelt – und schmückt den Baum mit den Strohsternen, die ihm seine Oma vererbt hat. Während die letzten Wichtel in den Geschäften noch einen neuen Unterschlupf suchen, werden bei Bergerhoff hinter den Kulissen schon die ersten frisch eingetroffenen Hasen aus den Kisten gepackt. Teamleiter Schneider: „Wir sind schon im Ostermodus!“