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Stauanlagen an der AggerSicherheit soll neu bewertet werden

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Die Sicherheit der Stauanlagen entlang der Agger soll nach den Starkregenereignissen im Juli neu bewertet werden.

Engelskirchen – Nach den Hochwasserereignissen vom Juli, die auch in Oberberg ihre zerstörerische Wirkung entfaltet haben, stellen Naturschutzverbände und Die Grünen die Frage nach möglichen Konsequenzen für den Weiterbetrieb der Stauanlagen an der Agger noch nachdrücklicher. Weil vorgeschriebene Überprüfungen durch den Betreiber seit Ende 2016 überfällig sind, wollten die Grünen jetzt im Regionalrat von der Bezirksregierung wissen, ob die Starkregenereignisse zu einer Neubewertung der Gefahrenlage des Stauanlagenbetriebs führt.

Die Antwort lautete „selbstverständlich“, die Vorgehensweise werde derzeit landesweit abgestimmt. Noch interessanter klang in den Ohren der Grünen eine mündliche Äußerung des zuständigen Dezernenten in der Sitzung. Manfred Waddey von der Grünen-Fraktion berichtete nach der Sitzung, der Dezernent habe gesagt, es sei generell wünschenswert, dass die Stauanlagen in Engelskirchen dauerhaft stillgelegt würden. Die Bezirksregierung dementierte das allerdings auf Nachfrage dieser Zeitung: „Er hat diese Aussage nicht gemacht“, hieß es am Donnerstag. Der Dezernent selbst war nicht zu erreichen.

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Zuletzt war Stand der Dinge, dass die überfälligen vertieften Überprüfungen erst vorgenommen werden sollten, wenn das zurzeit beim Aggerverband in Arbeit befindliche Niederschlags-Abfluss-Modell vorliegt. Das reiche, da bei optischen Überprüfungen keine schwerwiegenden Mängel, die zum sofortigen Handeln verpflichten würden, festgestellt worden seien, hieß es zuletzt. Das Landesumweltministerium beantwortete diese Woche eine zwei Monaten alte Anfrage: Es lägen nach derzeitigem Stand keine Hinweise vor, die Standsicherheit der Stauanlagen an der Agger in Frage zu stellen. Zu möglichen grundsätzlichen Konsequenzen aus der Hochwasser-Katastrophe hieß es aber: „Auch mit Blick auf zunehmende Wetterextreme im Klimawandel sind die Schlussfolgerungen und erforderliche Konsequenzen aus der Hochwasser-Katastrophe für die betroffenen Regionen und darüber hinaus umfassend zu analysieren.“