Seit 2021 wird in der Gemeinde Engelskirchen an der Umsetzung des Fußverkehrschecks gearbeitet, jetzt gab es einen Zwischenstand.
Verkehr im AggertalSo soll Engelskirchen sicherer für Fußgänger werden
Am Bahnübergang auf der Märkischen Straße reicht es, die Heckenschere anzulegen. Am Kurpark in Ründeroth muss schon ein Bagger anrollen, um die Bordsteine abzusenken. Die Gemeinde Engelskirchen soll fußgängerfreundlicher werden, das ist Ziel der Maßnahmen aus dem Fußverkehrscheck, der 2021 in den beiden Siedlungsschwerpunkten Engelskirchen und Ründeroth durchgeführt wurde.
Im Planungs- und Infrastrukturausschuss gab es dazu nun einen Zwischenstand, den Klimaschutzmanager Marcel Siebertz vorstellte. Ziel des Maßnahmenkatalogs ist es, die bisher auf den Motorverkehr ausgelegten Verkehrsräume für Fußgänger sicherer und bequemer zu machen.
42 Punkte in Engelskirchen und Ründeroth
Das schließt auch Menschen ein, die aufgrund einer Einschränkung nicht gut zu Fuß sind. Allein in Engelskirchen und Ründeroth wurden 42 Stellen ausgemacht, an denen nachgebessert werden soll. Ausgewählt wurden diese Punkte nach Begehungen mit Einwohnern und Fachleuten und einem anschließendem Workshop.
Nach dem Auftakt 2021 hatte sich der Ausschuss bereits 2022 mit den Ergebnissen beschäftigt, die letzte Begehung durch Fachleute ist erst im September 2023 erfolgt. Das zeigt, dass viele Verbesserungen teils Jahre brauchen, bis sie angegangen oder gar umgesetzt sind.
„Kurzfristig bedeutet: bis zu drei Jahre“, erläuterte Siebertz. Mittelfristige Lösungen seien in bis zu sieben Jahren möglich, alles weitere sei langfristig.
Ein Grund dürfte sein, dass neben den lokalen Behörden auch das Land involviert ist. So entlang der Landesstraße 136, die sich parallel zur Autobahn durchs Aggertal schlängelt und die beiden Hauptorte verbindet. Früchte trage die Arbeit trotz der langen Dauer, berichtete Sierbetz.
Neue Ampel an der Bergischen Straße
So zum Beispiel an der Bergischen Straße auf Höhe der Kreuzung mit der Steeger Straße und der Horpestraße. Hier soll zukünftig eine zusätzliche Fußgängerampel für mehr Sicherheit sorgen.
Die konnte Engelskirchen zwar vorschlagen, prüfen und anordnen musste die Ampel allerdings das Straßenverkehrsamt Gummersbach, und anschrauben werden sie Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenbau.
Andere Maßnahmen seien da einfacher in der Umsetzung. So das eingangs erwähnte Beispiel mit der Heckenschere: Hier sollen die Büsche am Bahnübergang auf der Märkischen Straße vom Landesbetrieb gestutzt werden, damit Fußgänger einen besseren Blick auf den Straßenverkehr haben und umgekehrt.
Die Diskussion im Ausschuss zeigte, wie groß das Interesse an den einzelnen Maßnahmen ist: Rückfragen zu einzelnen Punkten gab es zuhauf und immer wieder auch die Anknüpfungspunkte an die Fahrrad-Infrastruktur.
Neue Markierungen auf der Leppestraße
Beispiel: Die Einmündung der Leppestraße auf die Landesstraße 136, die an diesem Punkt von der Bergischen zur Märkischen Straße wird. Hier waren rote Markierungen für den Radverkehr aufgebracht worden, auch für Fußgänger habe sich die Situation nun entspannt.
Weitere Maßnahmen, die im Check gefordert wurden, regelt die Zeit. So die Ladestraße in Ründeroth. Die war zum Zeitpunkt der Prüfung wenig fußgängerfreundlich und wird nun im Rahmen der ohnehin gerade laufenden Sanierung auch sicherer für Fußgänger.
Die Engelskirchener Verwaltung werde dem Planungs- und Infrastrukturausschuss immer wieder Bericht erstatten, wie weit die Maßnahmen sind, versprach Beigeordneter Norbert Hamm.