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Schmuck aus MangoholzUnternehmerin aus Engelskirchen  sucht neue Räume in Thailand

Lesezeit 3 Minuten
Die Engelskirchener Unternehmerin Dorothea Schrimpe mit einem apfelgrünen Mango-Armreif.

Dorothea Schrimpe findet ihre Mango-Armreife zum Anbeißen. Jetzt steht eine Reise nach Thailand an.

Die Engelskirchenerin Dorothea Schrimpe lässt in Thailand zu fairen Bedingungen Schmuck herstellen. Doch inzwischen ist es dort so feucht, dass der Lack nicht mehr trocknet.

Nicht nur die Menschen in Oberberg waren in den vergangenen Monaten von einem Klima gebeutelt, dass als zu heiß und zu schwül empfunden wurde. Auch in Thailand, und dort noch extremer, herrscht eine anstrengende Wetterlage. Und diese Wetterlage ist es, die Dorothea Schrimpe gerade große Sorgen macht.

2011 gründete die in Engelskirchen aufgewachsene Unternehmerin in Berlin ihr Schmucklabel „Umiwi“ unter der Prämisse, „ein tolles, hochwertiges und schönes Produkt anbieten zu können, in einem Unternehmen, das sich selbst trägt.“

Manufakturen in Schwellenländern

Mittlerweile gibt es drei Manufakturen, die in Thailand, Indien und Mexiko für Umiwi Schmuck aus recyceltem Silber sowie aus Mangoholz produzieren. Das Wort „Umiwi“, englisch ausgesprochen, klingt wie „You, Me, We“, also „Du, ich, wir“ und verweist damit darauf, dass den Produzentinnen und Produzenten in den Manufakturen in den drei Schwellenländern, ebenso den Lieferanten und sozialen Organisationen eine faire Bezahlung zugesichert wird.

Kooperationspartner sind junge Menschen und Frauen aus schwierigen Verhältnissen, die sich über die faire Bezahlung ein besseres Leben schaffen können.

In Thailand entstehen kunterbunt lackierte Armreifen und Ohrstecker aus dem Holz des Mangobaums. „Unsere Unikate aus Mangoholz werden im Skillcenter Chiang Mai und seit 2022 auch von Nawin Kitjaroonchai handgefertigt. Nur leider trocknet aktuell der Lack überhaupt nicht mehr“, bedauert Dorothea Schrimpe und sagt, dass sie darum jetzt dringend nach Chiang Mai müsse, um für ihre Manufaktur neue Räume, am besten mit Klimaanlage, zu finden.

Fünf Wochen wird sie bleiben, eine Reise, die Kosten verursacht, die nach der Corona-Zeit auch für Umiwi extrem ungelegen kommen. Darum hat die Unternehmerin eine Aktion gestartet, um für einen guten Preis B-Ware der Armreifen zu verkaufen. 400 Stück waren flott weg, einige sind noch da, aber zumindest die Hälfte der Reisekosten ist so gesichert.

Blick auf Umiwi-Armreife.

Umiwi-Armreife werden in knalligen Farben lackiert.

Dorothea Schrimpe erläutert die Maxime ihres Engagements: „Wir alle sind mittlerweile global verbunden und müssen uns gegenseitig unterstützen. Gerade in Krisenzeiten wie der Pandemie, aber auch, wenn wir sehen, dass es anderen Menschen schon länger schlechter geht als uns.“

Schon nach ihrem Abitur am Gummersbacher Grotenbach-Gymnasium (heute: Lindengymnasium) war Schrimpe überzeugt, dass sie sich für andere einsetzen möchte. Sie studierte Internationales Management in Holland, verbrachte ein Jahr in Thailand in einem Hilfsprojekt und schrieb schließlich ihre Diplomarbeit zum Thema „Nachhaltiger Tourismus“.

Ziel: Bedingungen verbessern

Ihre Freunde aus ihrer Zeit in Thailand möchte sie jetzt wiedersehen und blickt zurück: „Damals habe ich so viele Eindrücke mitgebracht. Auch negative – die Menschen leben oft unter sehr schwierigen Bedingungen. Dagegen wollte ich etwas unternehmen.“

www.umiwi.info

Katja Pohl