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KostümsitzungCat Ballou heizen den Ründerother Jecken ordentlich ein

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Ein Mann steht bei einer Karnevalssitzung mit einer Gitarre auf einem Tisch.

Über die Ründerother Tische flitzte Florian Jäger, Gitarrist der kölschen Band Palaver.

Mit viel Musik, tollen Kostümen und einer besonderen Ehrung für Olli Ley meldete sich der RKV aus der Pandemiepause zurück.

Nachdem Prinz Christoph III. aus dem Hause Wallefeld und seine Prinzessin Conny den Saal mit ihren Sessionliedern aufgewärmt hatten, schwangen die Dancing Kids unter dem Jubel des Publikums die Beine. Für Motivator Olli Ley war es sein letzter Auftritt mit der Kinder- und Jugendtanzgruppe auf einer RKV-Sitzung.

Wolfgang Köckerling, Vizepräsident des Regionalverbandes Rhein-Berg im Bund Deutscher Karneval, staunte: „Ich habe befürchtet, dass die Pandemie dem Karneval großen Schaden zufügt, aber wenn ich diese tolle Mannschaft sehe, muss ich sagen, ich habe mich geirrt.“ Köckerling verlieh dem zu Tränen gerührten „Vater der RKV Dancing Kids“ den Verdienstorden des Verbandes in Silber. Für Ley ist das Kapitel Tanzgruppen damit aber nicht abgeschlossen. Er will in diesem Sommer mit den „Sparkly Dancers“ eine neue, eigenständige RKV-Gruppe für Tänzerinnen und Tänzer ab 16 Jahren auf die Beine stellen, die nicht nur dem Gardetanz verpflichtet ist.

Zu sehen ist eine rot-weiß kostümierte Kindertanzgruppe.

Die RKV Dancing Kids wirbelten über die Bühne, ihr Leiter Olli Ley wurde vom Bund Deutscher Karneval hoch dekoriert.

Am Samstag feierten rund 300 ausgelassene Jecke auf der Kostümsitzung des Ründerother Karnevalsvereins (RKV) in der Sporthalle der Grundschule Engelskirchen. Mit sechs Jahren Erfahrung als Sitzungspräsident war Andreas Heckener in die Bresche für den kurzfristig ausgeschiedenen Präsidenten Gabriel Geishüttner gesprungen und führte als Elferratschef souverän durch das Programm.

Als „Ne Jeck im Rähn“ gab Büttenredner Björn Wassong auf Platt Anekdoten aus Eifeler Dörfern zum Besten: Die Rheinländer hätten sowieso die einfachste Sprache der Welt. Anstatt auf Hochdeutsch zu formulieren „Sehen Sie, das hätte ich Ihnen auch gleich sagen können“ beschränkten sie sich auf zwei Buchstaben: „Dä.“ Und dann war da noch die Seniorin in der Bäckerei. „Sie haben ja ein Zäpfchen im Ohr“, erfuhr die Dame. „O je, jetzt weiß ich endlich, wo mein Hörgerät ist.“

Karnevalsohrwürmer mit der Mistgabel präsentiert

Solcherlei Zweckentfremdung war im kostümierten Publikum Methode. Conny Kehrbaum und Vera Richling feierten als „Stricklieseln“. Die beiden hatten Unmengen an Wollknäueln auf ihren Köpfen befestigt. Die Idee gebe es schon seit Jahren, aber es habe an der Umsetzung gehapert. Kehrbaum verriet lachend: „Jetzt haben wir es mit Heißkleber gemacht – und ich habe mir die Finger verbrannt.“ Währenddessen trieb Cat Ballou die Stimmung auf den Höhepunkt und die Fans tanzten ausgelassen vor der Bühne.

Nach dem bejubelten Auftritt der Torwache Ründeroth präsentierte Torben Klein Party- und Karnevalshits mit einer Mistgabel als Mikrofonständer, bevor die RKV-Tanzgruppe „Aggerperlen“ mit in der Corona-Zeit entstandenen Choreographien glänzte. Mit kölschem Rock und Pop hielt die Band Palaver die Jecken vor der Bühne, die damit den besten Blick auf das Tanzkorps Rot-Weiß der KG Närrische Oberberger hatten. Zum Programmende schickten „Die Weisweiler“ ihr Publikum mit Trompetensound und Musikpower im Big-Band-Stil auf die anschließende Karnevalsparty.