NPD-Stimmen wandern zur AfDBürgerinitiative über den Rechtsextremismus in Oberberg
- In Oberberg haben rechtsextreme Parteien bei der Europawahl im Mai kaum eine Rolle gespielt.
- Dennoch warnt die linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“ bei einem Vortrag in Engelskirchen-Bickenbach vor aktuellen Entwicklungen.
- Die AfD grenze sich nicht genug voom rechten rand ab, so Gerhard Jenders vom Bündnis „Oberberg ist bunt nicht braun“.
Engelskirchen – Auch wenn rechtsextreme Parteien bei den Ergebnissen der Europawahl in Oberberg Mitte Mai praktisch keine Rolle mehr spielten – Grund zur Entwarnung sei das nicht, warnt Gerhard Jenders vom Bündnis „Oberberg ist bunt nicht braun“.
„Aufstehen“ in Engelskirchen-Bickenbach
Am Freitagabend sprach Jenders vor Anhängern der linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“ in Engelskirchen-Bickenbach. Die waren allerdings fast an einer Hand abzuzählen, offenbar war das Interesse an „rechts außen“ mit deren Wahlergebnissen gesunken.
Der Stimmenanteil der NPD und anderer Parteien am äußersten rechten Rand ist laut Jenders’ Auswertung in Oberberg seit der Bundestagswahl 2017 weiter gesunken und liegt fast überall bei weniger als einem halben Prozent. Lediglich in Waldbröl (0,64%) und Morsbach (0,59 %) waren es zuletzt etwas mehr. Jenders’ These: Ein Großteil der einst extrem rechten Wählern gebe seine Stimme inzwischen der AfD, die sich nicht genügend dagegen abgrenze.
Anzahl der Sympathisanten ist unklar
Eine Ausnahme seien die extrem rechten „Russlanddeutschen Konservativen“, die sich von der AfD im Stich gelassen fühlten und jüngst in Wiehl-Dreisbach ein bundesweites Treffen abgehalten haben (wir berichteten). Wo deren Anhänger sitzen, etwa in einzelnen Stimmbezirken in Marienheide, verlor die AfD und die offen nationalsozialistische Partei „Die Rechte“, holte ein paar Stimmen.
Die inzwischen verbotenen Freie Kräfte Oberberg, der 2013 in Wiehl als bundesweite Organisation gegründete Arminius-Bund, die Russlanddeutschen Konservativen, die Identitäre Bewegung, die in Oberberg nicht mehr aktive NPD oder der Dritte Weg im benachbarten Olpe – es ist nicht klar ist, wie viele Sympathisanten oder Aktivisten sie in Oberberg haben.
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