Schaurig, aber auch lustig geht es bei den Halloween-Führungen in der Ründerother Aggertalhöhle zu.
Halloween-FührungAuf Geisterjagd in der Ründerother Aggertalhöhle
Ein schauriges und zugleich lustiges Erlebnis erwartete die Gäste der insgesamt zwölf Halloween-Führungen „Die verlorenen Kinder“ am Samstag und Sonntag in der Aggertalhöhle. Wallende Nebel schlugen ihnen bereits am Eingang entgegen, die Sicht reduzierte sich auf ein Minimum. Gleich in der ersten Kammer begegneten sie dem Geist einer vor fast 400 Jahren gestorbenen Mutter.
„Ihr werdet alle sterben, wenn ihr weitergeht, denn da unten lauert das Böse“, rief ihnen die Frau (Annika Berresheim) entgegen und schilderte, dass um 1635 in Gummersbach die Pest gewütet habe. Als die Einwohner die allgegenwärtigen Ratten als Ursache der Krankheit erkannten, beauftragten sie einen Rattenfänger, um sie von der Plage zu befreien. Doch die undankbaren Bürger prellten den Mann, der sie von den Ratten befreit hatte, um seinen verdienten Lohn und hetzten ihre Hunde auf ihn.
Weihwasser in Spritzpistolen
Schwer verletzt sann der Rattenfänger auf Rache und entführte einige Kinder in die Höhle. Nur ihr sei es gelungen zu folgen, allerdings habe ein spontaner Erdrutsch den Eingang verschüttet. Die Höhle geriet in Vergessenheit. Jahrhunderte später entdeckten Höhlenkundler die unterirdischen Gänge im Walbachtal, doch kamen sie mit der Erforschung nicht voran, weil es in der Höhle spukte.
So wandten sie sich an den Geisterjäger Dr. Ambrosius (Andreas Berresheim), der sich zuvor der Dienste seines Bruders Rudolf (Sven Eisenbach), einem Mönch aus dem Vatikan, versichert hatte, und der nun mit einem Gewehr in der Hand die Gäste mit Spritzpistolen ausrüstete, die mit Weihwasser gefüllt waren.
Zunächst empfahl die Geistermutter jedoch, am Grunde eines mit einer glibberigen Masse gefüllten Kessels nach einem Seelenstein zu suchen: „Nur wer im Herzen rein ist, wird auf einen stoßen, alle anderen finden den Tod.“ Vorbei an abgetrennten Gliedmaßen, Fledermäusen und blutigen Körperteilen bahnte sich die Gruppe einen Weg in die Finsternis, bis ihr ein kreischendes Mädchen auf einem Roller entgegenraste. Furchtlos reagierten die Hobby-Geisterjäger und schossen aus allen Rohren. Nach und nach fanden sie alle elf Kinder und erlösten die Seelen von ihren Leiden.
„Die Idee zu einer neuen Geschichte kommt meistens schon an Halloween“, berichtete Höhlenführerin Birgit Zobel aus dem rund 20-köpfigen Ensemble. Im Frühjahr sei das Storybook fertig gewesen und anschließend gehe es an die Feinplanung und die Organisation der Requisiten.
Mit einem gewissen Stolz erzählte sie, dass kein professioneller Schauspieler engagiert werden musste: „Hier spielen nur Höhlenfreunde und Bekannte.“ Allerdings hätte die Feinarbeit bis zur letzten Minute gedauert. Höhlenführerin Birgit Zobel verriet nach der ersten Führung am Samstagvormittag: „Das war die Premiere und unsere Generalprobe gleichzeitig.“
Spannung vor der Tour
Spannung vor der Während die erfolgreiche Gruppe noch aus der Höhle strebt, machen sich die Gummersbacher Maria und Björn Mehrholz sowie Sabrina und René Worms aus Jülich auf dem Parkplatz startklar für die nächste Geisterjagd. Für die befreundeten Ehepaare ist es ihr erster Besuch in der Aggertalhöhle und sie sind ganz gespannt. Maria erklärt: „Wir haben keine Ahnung, was auf uns zukommt, aber wir finden es toll, dass hier so etwas gemacht wird.“