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Bürgermeister räumt Panne einErneute Offenlage der Bebauungspläne für Engelskirchen-Buschhausen

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Der Wald mit Buchen bei Buschhausen in der Gemeinde Engelskirchen.

Der Nabu fordert den Erhalt verschiedener Waldbereiche bei Buschhausen, etwa dieses Buchenbestandes.

Weil ein Teil des Artenschutzgutachtens fehlte, müssen die Pläne für das Baugebiet Engelskirchen-Buschhausen erneut in die Offenlage.

Weil während der zweiten Offenlage der Pläne zur Bebauung eines Gebietes in Engelskirchen-Buschhausen ein Teil des Artenschutzgutachtens fehlte, müssen die Unterlagen komplettiert und dann erneut für sechs Wochen offen ausgelegt werden. In einer Stellungnahme namens des Nabu Oberberg hat Claus Wittke, der die Naturschutzverbände in den Engelskirchener Fachausschüssen vertritt, diesen Umstand bemängelt.

Aus Sicht des Nabu „völlig inakzeptabel“

„Mit dem Fehlen einer korrekten Artenschutzprüfung in der Offenlage entzieht die Gemeinde die vorliegende Planung de facto der Beurteilung in Artenschutzhinsicht. Das ist aus Sicht des Nabu und in Kenntnis der sich hier aufdrängenden Artenschutzprobleme völlig inakzeptabel“, heißt es in seinem Schreiben. Deshalb dränge der Nabu auf eine Wiederholung der Offenlage mit vollständiger Artenschutzprüfung.

Das ist im Planungsamt irgendwie verbaselt worden. Das ist ärgerlich, bedeutet für uns Mehrarbeit und ich als Bürgermeister muss dafür den Kopf hinhalten
Dr. Gero Karthaus, Bürgermeister

Bürgermeister Dr. Gero Karthaus räumt das Versäumnis auf Nachfrage ein. „Das ist im Planungsamt irgendwie verbaselt worden. Das ist ärgerlich, bedeutet für uns Mehrarbeit und ich als Bürgermeister muss dafür den Kopf hinhalten.“ Karthaus betont aber, es gebe da nichts zu verbergen: „Die fehlenden Unterlagen liegen der Bezirksregierung vor. Wir haben es versäumt, sie der Offenlage beizufügen.“ Auch er kommt zu dem Schluss, dass die Offenlage zu wiederholen ist. Der Planungsausschuss, der im März tagt, müsse diesen Beschluss fassen.

Liste mit Alternativflächen

Parallel hat sich das in Oberhausen ansässige Landesbüro der Umweltverbände NRW in Sachen Buschhausen an die Bezirksregierung gewandt und unter anderem eine Liste mit 18 alternativen Siedlungsflächen erstellt, die insgesamt 30 Hektar Land umfassen und – so finden die Umweltverbände – Auf dem Gebiet der Gemeinde Engelskirchen gebe es „andere, besser geeignete und nicht im Wald gelegene Baugebiete in absolut ausreichendem Umfang“, schreibt auch Wittke. Eine auf Ebene der Regionalplanung „behauptete“ Infrastrukturnähe mit ÖPNV-Anschluss sei „offensichtlich nicht richtig“, der Bahnhof Ründeroth liege 1,3 Kilometer entfernt, „für die angepriesene fußläufige Erreichbarkeit von Buschhausen vom Bahnhof aus muss ein Höhenunterschied von 60 Metern überwunden werden, was für Senioren oder Eltern mit Einkäufen und/oder Kinderwagen schwer machbar sein dürfte“, gibt Wittke zu bedenken.

Klare Absage von Karthaus

Den Alternativvorschlägen – etwa in Bergsiefen oder Unterschelmerath – erteilt Karthaus unter Hinweis auf die seit Jahren andauernde Suche nach möglichen Entwicklungsflächen aber eine Absage. „Wir haben jeden Bereich untersucht und genau dargestellt, warum die Flächen nicht in Frage kommen.“ Er räumt ein, dass die Planungen in Buschhausen ein Eingriff in die natur darstellten, „aber aus ökologischer Sicht ist das kein schlechter Standort.“ Zudem habe der Landschaftsbeirat inzwischen auch seine Zustimmung gegeben.