In einer Sonderausstellung zu Weihnachten 2024 ist im Engel-Museum Engelskirchen erstmals die Neifer-Landschaftskrippe zu sehen.
Engel-MuseumIn Engelskirchen ist diese monumentale Krippe zu sehen
Und auf dem Basar neben dem alten Palast stibitzt der Affe gerade eine Dattel, während die Karawane der drei Könige draußen vorbei zieht. Bis die Weisen am Stall in Bethlehem ankommen, wird es aber noch dauern. Das Deutsche Engel-Museum in Engelskirchen würdigt die orientalische Landschaftskrippe von Friedel und Rosemarie Neifer zu Weihnachten mit einer Sonderausstellung.
Ab Sonntag, 17. November, ist die monumentale Krippe im Museum am Engel-Platz zu sehen. Die Sonderausstellung geht noch bis zum 30. Januar. In der Region war die Krippe bereits vielen Menschen bekannt, denn die Neifers luden häufig Freunde und Bekannte zur Krippenschau ein.
Ab 1993 arbeiteten Friedel und Rosemarie Neifer an ihrer Krippe
Bei dieser Gelegenheit sah auch die Kuratorin des Engel-Museums, Beate Gatzsch, die Krippe zum ersten Mal. Für die Besucherinnen und Besucher bei den Neifers dürfte das ein kurzweiliges Erlebnis gewesen sein, denn Friedel Neifer war als langjähriger Sitzungspräsident der Katholischen Jugend in Engelskirchen als Frohnatur bekannt.
Und tatsächlich animierte er die Gäste oft, sich auf den Boden vor die Krippe zu legen, um in Ruhe und auf Augenhöhe in den Mikrokosmos dieser Installation einzutauchen. Das tat auch Beate Gatzsch und war überwältigt vom Detailreichtum.
Aufgeteilt auf verschiedene Stationen zeigt die Krippe die Geburtsszene und den Zug der drei Weisen. Zahllose Details machen dabei den Reiz aus. Da sind zum Beispiel dezente Verweise auf andere Stationen des Kirchenjahrs, wie ein Wächter, oben auf der Zinne.
An anderer Stelle sind es dann Augenzwinkereien wie der diebische Affe. Vieles fällt erst bei wiederholten Hinschauen auf. Im Engel-Museum muss sich niemand auf den Boden legen, die Krippe steht auf rückenfreundlicher Höhe auf einem Podest.
Ab 1993 ist die Krippe entstanden. Während der studierte Pädagoge Friedel Neifer die handwerklichen Arbeiten übernahm, war das Krippen-Ensemble eine Gemeinschaftsleistung des Paars. Frau Rosemarie malte zum Beispiel das Hintergrundbild. „Zwei Tage und zwei Nächte lang hat das gedauert“, erinnert sie sich.
Der Aufbau im heimischen Wohnzimmer dauerte ebenfalls zwei Tage, erinnert sich Neifer. Nach dem Tod ihres Mannes verzichtete sie darauf, denn die Krippe barg viele Erinnerungen. Allein, um die rund 60 Figuren zusammenzutragen, reisten die Neifers viel.
Figuren aus Oberammergau
Nach Südtirol und vor allem nach Oberammergau, das berühmt für seine Krippenfiguren ist. Granit- und Felssplitter für die Fußböden der Gebäude sammelten sie bei einer Alpen-Wanderung nahe des bayerischen Passionsspielorts. Im heimischen Engelskirchen bastelte Friedel Neifer die Gebäude aus Styrodur und verputzte sie und legte sie mit Granit aus.
Bis 2003 war Neifer Leiter der Förderschule der Guten Hand in Kürten. Der Brennofen der Schule kam zum Einsatz, um die mehr als 300 Dachziegel zu brennen und die Obst-Miniaturen in den rund 80 Körben auf dem Basar. Neben den vielen Details erklärt Beate Gatzsch auch den tiefen Symbolismus des Krippenensembles.
Der orientalische Palast, den die Weisen durchreiten, zerfällt, während sie auf dem Weg zum Stall und zur Geburtsszene sind: „Alles strebt zur Krippe; zum Neuen“, erklärt die Kuratorin.
Öffnungszeiten des Deutschen Engel-Museums Engelskirchen
„Auf nach Bethlehem – Stationen einer orientalischen Krippenlandschaft“, die Sonderausstellung zu Weihnachten 2024 ist vom 17. November, bis 30. Januar, zu den regulären Öffnungszeiten des Engel-Museums Engelskirchen zu sehen. Das Museum hat geöffnet sonntags von 11 bis 17 Uhr, dienstags und mittwochs 10 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 17 Uhr.