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JugendhilfeAltes Kurhaus in Engelskirchen-Kaltenbach soll künftig Kindern Schutz bieten

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Das Alte Kurhaus in Engelskirchen Kaltenbach.

Bis in das kommende Jahr sollen die Arbeit dauern. Entstehen werden dort Räume für 13 Kinder und Jugendliche.

Das Kurhaus in Engelskirchen-Kaltenbach wird gerade von den Johannitern zu einer Jugendhilfeeinrichtung umgebaut.

Wo einst Kurgäste betreut wurden und später so mache Kegelpartie gespielt wurde, werden bald Kinder in Not betreut. Das Kurhaus in Engelskirchen-Kaltenbach wird gerade von den Johannitern zu einer Jugendhilfeeinrichtung umgebaut.

Hier sollen Kinder und Jugendliche untergebracht werden, die in ihren Familien nicht mehr sicher sind, so dass das Jugendamt eingreift. Inobhutnahme heißt das auf Amtsdeutsch. Der Begriff steht für viele Einzelschicksale. Was sie gemeinsam haben: Die Betroffenen brauchen einen Betreuungsplatz, an dem sie zur Ruhe kommen können, und davon sollen rund 13 im Kurhaus entstehen, berichtet der Regionalverband Rhein-Oberberg der Johanniter. Das Hilfswerk wird Träger der Jugendhilfeeinrichtung.

Altes Kurhaus in Engelskirchen-Kaltenbach wird entkernt

Hintergrund ist, dass landesweit die Zahlen der Inobhutnahmen ansteigen. Auch im Oberbergischen Kreis: Zuletzt auf 178 im Jahr 2022 (2021: 131), wie aus Zahlen des Statistischen Landesamts hervor geht. In Oberberg gebe es demnach eine große Nachfrage nach diesen Betreuungsmöglichkeiten, berichten die Johanniter.

Abhilfe solle nun im historischen Kurhaus entstehen. Die Johanniter haben das 300 Jahre alte Haus bereits 2022 gekauft. Das historische Gebäude wird gerade entkernt. Bis 2025 sollen die Arbeit dauern. Entstehen sollen hier Räume für zwei Wohngruppen. In der ersten Wohngruppe gibt es neun Plätze für Kinder von sechs bis 14 Jahren. Schlaf- und Aufenthaltsräume sind dafür im Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss geplant.

Die zweite Gruppe zieht unter das Dach. Hier sollen vier Mädchen ab 16 Jahren Schutz finden. Das Kurhaus in Kaltenbach soll mehr als ein Ort zum Schlafen und Essen sein, betonen die Planer. Die Plätze in den Wohngruppen des rund 600 Quadratmeter großen Hauses sind in ein Konzeptes eingebunden. Das soll es ermöglichen, dass „die Kinder und Jugendlichen nach Möglichkeit in ihrem sozialen Umfeld bleiben können“, berichtet der Regionalverband. Sprich: Schule, Freunde, Vereine sollen weiterhin für sie erreichbar sein. Zusätzlich zur Unterbringung soll das Kurhaus auch Platz für Elternarbeit und Besuche bieten.

Der große Garten soll zum Spielen hergerichtet werden: „Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen aus einer akuten Krisensituation herauszuholen und ihnen einen Ort der Ruhe und Geborgenheit zu bieten“, so die Johanniter.