Drabenderhöhe – Da staunte der ein oder andere in Drabenderhöhe nicht schlecht, als er am Martinstag ein Pferd durch die Ortschaft entlang der Kindergärten und der Grundschule reiten sah. Auf dem weißen Ross saß niemand anderes als Sankt Martin in seinem roten Mantel. Dabei hatte das Ordnungsamt der Stadt Wiehl dessen Besuch in den Bildungseinrichtungen aufgrund der Corona-Pandemie doch eigentlich untersagt!?
Auf den offiziellen Besuch hatte Sankt Martin auch tatsächlich verzichtet. Er habe die Kinder dann aber doch sehr vermisst, die jedes Jahr so schöne Martinslieder gesungen hätten und beim Umzug in Drabenderhöhe hinter ihm hergezogen seien, schreibt er in einem öffentlichen Brief an den Heimatverein. Deshalb habe er sich spontan für einen Spaziergang, gemeinsam mit seiner Frau und Pferd Pü, entschieden.
Überraschungsgast Sankt Martin
Dabei sei er auch an den Kindergärten und der Grundschule vorbeigekommen und habe die Kinder wenigstens mit genügend Abstand vom Zaun aus gesehen. Den Besuch im Garten und das Verteilen der Weckmänner hatte das Ordnungsamt untersagt, da es die ursprünglich geplante Aktion als Veranstaltung eingestuft hatte, die aufgrund der aktuellen Coronalage nicht möglich sei.
Die Kinder kamen dennoch neugierig an den Zaun, um den Überraschungsgast zumindest aus der Ferne zu begrüßen. An der Grundschule erblickten die Schülerinnen und Schüler Sankt Martin durch die Fenster und winkten ihm zu. „Nach einigen Minuten verabschiedete ich mich aber wieder und wir zogen nach Hause. Wohlwissend, dass alle Kinder in der aktuellen schweren Zeit noch strahlen können“, schreibt Sankt Martin am nächsten Tag in seinem Brief.
Keine Weckmänner dieses Jahr
Die Weckmänner bekamen die Kindergartenkinder sowie die Schülerinnen und Schüler der Grundschule von ihren Erzieherinnen und Lehrkräften ausgehändigt. „Machen wir uns nichts vor. Wenn man die Kinder beim Anblick des Sankt Martin strahlen sieht, dann geht einem einfach das Herz auf“, sagt Dominik Seitz vom Heimatverein Drabenderhöhe.
Zum spontanen Ausritt des Sankt Martin durch Drabenderhöhe gibt es auch seitens des Ordnungsamtes der Stadt Wiehl nachträglich keinerlei Bedenken. Man habe sich dabei an sämtliche Maßnahmen der Corona-Schutzverordnung gehalten und die eigentlich geplante und auch untersagte Veranstaltung auf den Geländen der Kindergärten und der Grundschule hätten nicht stattgefunden.
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„Es gibt keine Verordnung, die untersagt, dass ein Sankt Martin über die Straße reitet und die Kinder aus der Ferne gucken. Solange kein Umzug oder keine Veranstaltung damit verbunden ist, ist das absolut in Ordnung“, sagt Volker Dick von der Stadtverwaltung aus Wiehl zu den aktuell notwendigen Einschränkungen durch die Pandemie.