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TischtennisBenedikt Duda wird nicht für die European Games nominiert

Lesezeit 3 Minuten

Nicht für Deutschland spielen wird Benedikt Duda bei den European Games in Minsk.

Bergneustadt – Als der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) am Mittwochmittag die Nominierung für die European Games bekanntgab und die für ihn schlechte Nachricht verkündete, war Benedikt Duda nicht mehr in Deutschland. Am Morgen um 9.40 Uhr ging sein Flieger nach Zagreb, wo der 25-jährige Bergneustädter Tischtennis-Profi in den nächsten Tagen an den Croatia Open teilnehmen wird.

Drei Spieler treten für Deutschland an

Ganz neu war die Information für den 25-jährigen Bergneustädter nicht mehr: Schon in der vergangenen Woche war er von Bundestrainer Jörg Roßkopf per Mail informiert worden, dass er nicht nominiert wird für das Tischtennis-Turnier bei den European Games, die vom 21. bis zum 30. Juni in der weißrussischen Hauptstadt Minsk stattfinden. Statt mit Duda geht Deutschland mit Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska an den Start. Ersatzspieler für den Mannschaftswettbewerb ist Dudas ehemaliger Bergneustädter Teamkollege Ricardo Walther, der im Sommer nach zwei Jahren in Grünwettersbach zum Rekordmeister Düsseldorf zurückkehrt.

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Für Duda selbst eine maßlose Enttäuschung, wie er zugibt: „Ich war schon schockiert und entsetzt. Bis dahin war ich fest davon ausgegangen, dass ich nominiert werde.“ Seit der Mail aus der Vorwoche habe auch keiner der Trainer mit ihm gesprochen und die Entscheidung begründet. „Dabei habe ich in den vergangenen Monaten hinter den Top 3 immer die besten Ergebnisse geliefert.“

Ein weiterer Grund für Dudas Optimismus: Ebenso wie Timo Boll und Patrick Franziska hatte der Bergneustädter mit seiner Viertelfinalteilnahme bei der EM im vergangenen Jahr die Kriterien der Europäischen Tischtennis Union (ETTU) für einen Start in Minsk erfüllt. Anders zum Beispiel als Ovtcharov, der nach seiner langen Verletzung im spanischen Alicante bereits im Achtelfinale gescheitert war. Und anders auch als Ricardo Walther, der in der Weltrangliste als 39. aber drei Plätze vor Duda (42.) geführt wird.

Absage trotz erfolgreicher EM-Teilnahme

Die Nominierungskriterien der ETTU sind allerdings ein Argument, das DTTB-Sportdirektor Richard Prause nicht gelten lassen will: „Wir haben von vorneherein klargemacht, dass wir immer die Nominierungshoheit haben – nicht die ETTU.“ Das sei den Spielern auch schon lange bekannt gewesen. Deshalb fehle in Minsk zum Beispiel auch Ruwen Filus – „und das obwohl Filus als Europameister im Mixed nach den ETTU-Kriterien eigentlich qualifiziert gewesen wäre“. Dudas Enttäuschung könne er verstehen, sagt Prause: „Das ist absolut verständlich. Natürlich will er bei so einem Turnier spielen. Es wäre sogar eher schwierig für uns, wenn er nicht enttäuscht wäre.“

Rechtshänder Walther statt Linkshänder Duda

Für die Entscheidung zugunsten von Walther – und gegen Duda – auf der Ersatzposition nennt Prause neben der Weltrangliste auch taktische Gründe: Im Team werde auch Doppel gespielt. Und obwohl Duda zuletzt zweimal Deutscher Meister im Doppel wurde, passe ein Rechtshänder wie Walther anders als Linkshänder Duda auf alle Fälle besser – vor allem zu einem Linkshänder wie Timo Boll. „Wir wollen die beste Mannschaft aufstellen, um die Chance zu nutzen, uns mit einem Sieg in Minsk direkt für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.“

Für Duda ist es der zweite Rückschlag bei einer Nominierung für einen internationalen Wettbewerb 2019. Vor der WM im April in Budapest war er in der internen Qualifikation für die zwei verbleibenden Plätze gescheitert – damals genauso wie Walther. Walther und Duda sind laut Weltrangliste zwar viert- und fünftbester deutscher Spieler. Dennoch fuhren die deutlich schlechter platzierten Dang Qiu und Bastian Steger zur WM.