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FührungAm Tag der offenen Moschee öffnete die Bergneustädter Gemeinde ihre Türen

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Bei der Moschee-Führung in Bergneustadt erläuterte Mustafa Özgül den Thronvers. Er steht mit Besuchern in einem Gebetsraum der Moschee.

Bei der Moschee-Führung in Bergneustadt erläuterte Mustafa Özgül den Thronvers.

Mustafa Özgül erläuterte bei der Moschee-Führung in Bergneustadt den Besuchern seine Religion sowie die Räumlichkeiten der Moschee.

Am Tag der Deutschen Einheit hatte die Moschee Bergneustadt zu einem Tag der offenen Moschee eingeladen. Der 26-jährige Mustafa Özgül erläuterte bei einer Führung, dass ähnliche Veranstaltungen bundesweit an diesem Tag stattfinden würden und der Termin bewusst gewählt sei, um den Vereinigungsgedanken auch auf andere Religionen und Kulturen auszudehnen.

Er schilderte, dass in dem Gebetsraum keine Abbildungen oder Skulpturen zu finden seien. Nach islamischem Verständnis dürfe sich der Mensch nicht anmaßen, etwa Engel darzustellen, das bleibe allein Gott vorbehalten. Dafür aber gebe es kalligrafisch gestaltete Gebetssprüche. Einer der wichtigsten sei der Thronvers, der die nach Mekka ausgerichtete Apsis „Mihrab“ umrahmt. Dort ist der Platz des Vorbeters, während die Gläubigen in Gebetsreihen davor Platz finden – auf einem Teppich, der nicht mit Schuhen betreten werden darf.

Der Freitag ist ein besonderer Tag für die Muslime

Rechts daneben befindet sich die „Mimbar“, eine Kanzel, die ausschließlich dem Freitagsgebet vorbehalten ist. Der Freitag ist ein besonderer Tag für die Muslime, ähnlich dem Sabbat der Juden oder dem Sonntag der Christen. Auf der linken Seite ist „Kürsü“, eine kleinere Kanzel, die der Imam, das spirituelle Oberhaupt der Gemeinde, für Ansprachen und Predigten nutzt. Das vierte zentrale Element im Gebetsraum ist eine Empore für den Gebetsruf des Muezzin.

Der junge Mann demonstrierte den Ablauf eines Gebetes, zu dem Gläubige fünfmal täglich verpflichtet seien, nämlich vor Sonnenaufgang, am Mittag, nachmittags, abends und nachts. Dabei sei es üblich, mit der Stirn den Teppich zu berühren, um sich vor Gott klein zu machen und ihn gleichzeitig als Allerhöchsten zu preisen.

In der anschließenden Gesprächsrunde zu einer Tasse Tee wurde die Bedeutung des interreligiösen Dialogs fokussiert. „Wir müssen näher zusammenkommen“, betonte Vorstandsmitglied Recep Özgül, der sich noch etwas mehr Resonanz auf solch einen Tag wünscht: „Wenn es Fragen oder Differenzen gibt, sind wir gerne zu Gesprächen bereit.“