Bergneustädter HenneweideVerein für soziale Dienste baut Kita mit 80 Plätzen

Über die Farbe der Fassade ist noch nicht entschieden, aber der VfsD-Kindergarten wird zweigeschossig sein und gut 730 Quadratmeter Nutzfläche haben.
Copyright: Visulisierung: Architekturbüro Harras
Bergneustadt – Über sein Vorhaben, einen viergruppigen Kindergarten für 80 Kinder an der Bergneustädter Henneweide zu bauen, hat der Verein für Soziale Dienste als Bauherr und Betreiber seine künftigen Nachbarn informiert. Gut 40 Interessierte konnten VfsD-Vorsitzender Friedhelm-Julius Beucher und Bürgermeister Wilfried Holberg im Sitzungssaal des Rathauses begrüßen, wo Momme Andresen vom Architekturbüro Harras den Entwurf vorstellte.
Auf dem 2400 Quadratmeter Gelände des heutigen Bolzplatzes wird ein 478 Quadratmeter großer, zweigeschossiger Bau entstehen mit einer Nutzfläche von 732 Quadratmetern entstehen. Das Gebäude, das aus drei leicht versetzt aneinandergebauten Teilen besteht, bekommt eine durch Erdwärme gespeiste Fußbodenheizung und eine Fotovoltaikanlage. Drumherum sind 1321 Quadratmeter Spielfläche für die Kinder vorgesehen.
Die neue Kita soll komplett behindertengerecht werden, zwei der zehn Elternparkplätze an der Henneweide sind groß genug, um Rollstühle aus- und einzuladen, fünf Parkplätze fürs Personal entstehen an der Lilienstraße. Für die Eltern wird es ein eigenes Café geben.
Sorge um Verkehrssituation
An den Kita-Plänen hatte niemand der Anwesenden etwas auszusetzen. „Von 7 bis 16 Uhr ist was los, abends und an den Wochenenden ist Ruhe“, fasste es eine Anwohnerin zusammen, sie sei glücklich über das Vorhaben. Skepsis gibt es jedoch, was die Verkehrssituation angeht. 80 Kinder bedeuten meist auch jeweils 80 Elternteile, die sie morgens zwischen 7 und 9 Uhr bringen und zwischen 12 und 13 Uhr oder 15 bis 16 Uhr wieder abholen.
Das bereitet vor allem den Nachbarn in der Lilienstraße Sorgen. Der Vorschlag, dort eine Anliegerstraße auszuweisen, wurde dankbar aufgenommen, aber auch mit der Forderung verbunden, diese Regelung – falls das Straßenverkehrsamt ihr zustimmt – dann auch zu kontrollieren. Georg Freidhof, Geschäftsführer der Wohnungsbaugenossenschaft Gewosie, die im nahen Umfeld 500 Wohnungen hat, warnte ebenfalls vor der Zunahme des Autoverkehrs, zumal es praktisch um die Ecke in der Druchtemicke einen weiteren Kindergarten gibt.
Bewegungskindergarten fordert Bewegung
Bürgermeister Wilfried Holberg sagte zu, mit Kreis und Polizei zu reden. VfsD-Chef Beucher hat schon Ideen, einem Verkehrschaos zweimal täglich zu begegnen. Die neue Kita solle schließlich ein Bewegungskindergarten werden, da sei ein Stück Fußweg zur Kita genau das Richtige. Man werde mit den Eltern darüber reden. Die ersten haben Kontakt zum VfsD aufgenommen, um ihre Kinder bereits anzumelden: „Es gibt sogar welche, die deswegen eigens nach Bergneustadt umziehen wollen.“ Das hört auch der Bürgermeister natürlich sehr gerne.
Der städtische Planungs,- Bau- und Umweltausschuss sah das am Dienstagabend genauso und beschloss einstimmig, den entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen und dabei das für Innenstadtentwicklungen mögliche beschleunigte Verfahren anzuwenden.