Neuer CatererBergneustadts Stadtrat debattiert über das Mittagsessen für Schüler

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Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums essen am 08.07.2013 in Leinfelden-Echterdingen in der Mensa der Schule.

185 Mittagessen pro Schuljahr verputzt der durchschnittliche Bergneustädter Ganztagsschüler.                            

Qualität oder Preis, was ist wichtiger? Oder gelingt es dem neuen Caterer für die Bergneustädter Ganztagsschulen, beides zu vereinen?

Eigentlich ist es eine gute Nachricht für die Eltern der Bergneustädter Ganztagsschüler. Nach dem Rückzug des Wiedenester Caterers Axel Schneider, der fast zwei Jahrzehnte lang die Mittagessen für die Kinder geliefert hat, konnte die Stadt per Ausschreibung für das kommende Schuljahr einen Nachfolger finden und dessen Mahlzeiten sind sogar 22 Cent günstiger. In seiner jüngsten Sitzung sollte der Stadtrat nun die „Satzung zur Erhebung von Elternbeiträgen“ anpassen, also die rechtliche Grundlage, auf der die Stadt das Essensgeld bei den Eltern einzieht. Das Rathaus hatte die Senkung von monatlich 49 auf 44 Euro vorgeschlagen, eben weil die einzelnen Essen künftig etwas günstiger sein werden.

Im November will die Bergneustädter Politik die Rückmeldungen auswerten 

Teile der SPD und die UWG wollten da aber nicht mitmachen. Man sorge sich um die künftige Qualität des Essens, sagte SPD-Fraktionschef Daniel Grütz mit Blick auf den künftigen Caterer. „Es ist mir schleierhaft, wie jemand in Zeiten steigender Lebensmittelpreise den gleichen Standard für weniger Geld anbieten will.“ Und Abstriche bei der Qualität müssten schon deshalb unbedingt vermieden werden, weil ein beachtlicher Teil der Ganztagsschüler bis zu 200 Mahlzeiten pro Schuljahr in der OGS verputze, dieses Essen für die jungen Bergneustädter also die Hauptmahlzeit sei.

CDU und Grüne mahnten dagegen, man solle der Wuppertaler Großküche doch erst einmal eine Chance geben. CDU-Fraktionsvorsitzender Reinhard Schulte machte deutlich, die einzige Alternative sei, gar kein Essen anzubieten. Schulte erinnerte auch daran, dass man im Schulausschuss doch für November, also nach drei Monaten mit neuer Kost, die Auswertung der Rückmeldungen verabredet habe.

Da gibt es ganz unterschiedliche Vorstellungen der Eltern und deren Essenswünsche sind auch nicht unbedingt die ihrer Kinder.
Claudia Adolfs, Fachbereichsleiterin der Bergneustädter Stadtverwaltung

Möglicherweise könne der neue Caterer auch deshalb günstigere Preise anbieten, weil er im größeren Stil einkaufe, vermutete Axel Krieger (Grüne). Und Claudia Adolfs, im Rathaus Fachbereichsleiterin für Bildung, Soziales und Ordnung, wiederum betonte, dass das Schulessen auch in der Vergangenheit immer mal wieder für Diskussion gesorgt habe: „Da gibt es ganz unterschiedliche Vorstellungen der Eltern und deren Essenswünsche sind auch nicht unbedingt die ihrer Kinder.“

Bergneustadts Bürgermeister ließ die Diskussion zunächst laufen

Bürgermeister Matthias Thul ließ die Debatte zunächst laufen, betonte dann aber, der Stadtrat diskutiere aus seiner Sicht am Thema vorbei. Denn dass der neue Caterer – vorerst für ein Jahr – komme, habe der Schulausschuss bereits beschlossen. Nun gehe es nur noch um die Anpassung der Kostensatzung, also das Weiterreichen der Ersparnis an die Eltern. „Wenn der Stadtrat die Satzung nicht ändert, zahlen die Eltern das Gleiche wie zuvor und der Überschuss fließt dann in den Stadthaushalt, so einfach ist das“, erklärte Thul und rief die Ratsmitglieder zur Abstimmung auf.

CDU, FDP, Grüne, FWGB und auch Teile der SPD stimmten für die Änderung, die UWG dagegen, sechs SPD-Mitglieder enthielten sich.

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