230.000 Euro WasserschadenSporthalle in Bergneustadt bekommt neuen Boden

Bauleiter Marcel Haase schaut sich den schnellen Fortschritt vor Ort an.
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Bergneustadt – Marcel Haase, bei der Stadt Bergneustadt zuständig für den Hochbau, spricht schon von einer Punktlandung. Wenn nichts wirklich Unvorhersehbares passiert, könnte Schul- und Vereinssport nach den Sommerferien in der Bergneustädter Burstenhalle wieder möglich sein. Fast genau sechs Monate, nachdem am 14. Februar ein Wasserschaden den Boden in der Sporthalle zerstörte. Knapp 100 000 Liter Wasser hatten den Schwingboden vor allem aber die Dämmung darunter, unter Wasser gesetzt.
Dass die Halle jetzt so schnell einen neuen Boden bekommt, hat auch ein bisschen mit Glück bei der Ausschreibung durch Vinci Gebäudemangement zu tun. Die Firma Top-Sport aus dem Kreis Gütersloh, die auf den Innenausbau von Sporthallen spezialisiert ist, hatte nicht nur die Baumaterialien vorrätig, was in der jetzigen Zeit nicht selbstverständlich ist, sondern konnte auch sofort loslegen.
Einzig die mineralische Dämmung hätte bestellt werden müssen. Das hätte zu einer Verzögerung im straffen Bauplan geführt, denn das Material wäre erst in den Ferien eingetroffen. Doch dann wäre Top-Sport ausgebucht gewesen, da es die Zeit ist, in der normalerweise Schulsporthallen renoviert werden.
Sport in der Burstenhalle schon nach den Sommerferien möglich
„Wir haben von der Stadt her von Beginn an gesagt, dass Sport in der Burstenhalle nach den Sommerferien möglich sein könnte, es aber nach den Herbstferien garantiert“, so Haase. Dass es nun doch nach den Sommerferien losgehen kann, dafür nutzte er seine Kontakte zu einem heimischen Baustoffhändler. Der konnte das Dämmmaterial liefern.
Die vollgesogene mineralische Dämmung war es, die dem Boden den Garaus gemacht hatte. Bei einer solch großen Wassermenge sei es nahezu unmöglich, die Dämmung zu trocknen, sagt Haase. Dabei sei der Boden, der vor 28 Jahren verlegt worden war, noch völlig in Ordnung gewesen. Damals habe man sich für einen Schwingboden entschieden, der überdurchschnittlich gut gewesen sei und auch heute noch dem deutlichen Stand der Technik entspreche. „Wir haben die jetzige Ausschreibung nach denselben hohen Standards wie damals gemacht“, sagt Haase, der die Bauleitung übernommen hat. Die Kosten, die zwischen 230 000 bis 240 000 Euro liegen, bezahlt die Versicherung.
Wie effektiv die Hallenprofis arbeiten, zeigte sich in den vergangenen Wochen. Zwei Tage brauchte das Demontageteam im Mai, um den alten Boden herauszureißen. Seit dem 1. Juni arbeitet die dreiköpfige Montagegruppe unter der Leitung von Vorarbeiter Mieczyslaw Papajewski am neuen Boden. Zwei Wochen am Stück, täglich zehn Stunden, sind die drei Männer in Bergneustadt beschäftigt. Dann verbringen sie eine Woche zum Ausgleich zu Hause.
Zwei Wochen je zehn Stunden arbeitete das Demontageteam
Zunächst wurde der trockene Betonboden mit einer Folie belegt, auf die die Traglattung kam. Die Latten wurden auf Klötzchen platziert und per Rotationslaser in der Höhe ausgerichtet. Rund 7000 dieser Abstandshalter wurden verbaut. Jedes dieser Holzstücke musste auf die richtige Höhe gebracht werden. Bis zu vier Zentimeter mussten ausgeglichen werden. 1300 Quadratmeter Boden
„Jeder, der schon mal Laminat verlegt hat, weiß was das für eine Arbeit ist“, sagt Haase. Zwischen die Latten kommt die Dämmung. 1300 Quadratmeter misst die Burstenhalle, in der seit Dienstag eine zweite Schicht von Latten diagonal angenagelt wird. Darüber kommen Multiplexplatten und am Ende das Linoleum, auf das die Spielfelder aufgezeichnet werden.
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Bis es soweit ist, dauert es aber noch etwas, denn auch unter der Tribüne wird der Boden erneuert. Sind die Platten auf dem Spielfeld verlegt, wird die Tribüne losgeschraubt und vorgezogen. Ist dahinter der Boden erneuert, kommt sie zurück auf ihren alten Platz und auch die Halle wird mit dem Linoleum ausgelegt. Es folgt die Endversiegelung des Bodens und die Endreinigung bis zur erhofften Punktlandung nach den Ferien.