KrankenhausreformAuch Kliniken in Oberberg ringen mit dem Ministerium

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Operation an der Krankenhauslandschaft: Das Ministerium hat auch für oberbergische Kliniken Pläne.

Durch die Krankenhausreform im Land drohen auch der  oberbergischen Kliniklandschaft Eingriffe. 

Auch im Oberbergischen ist die Krankenhauslandschaft auf dem Prüfstand. Was bleibt und was nicht bleibt, wird aber erst am Ende des aktuell laufenden Verfahrens feststehen. Hintergrund des Prozesses ist der bereits im Jahr 2022 angestoßene Krankenhausplan Nordrhein-Westfalen. Im Kern geht es darum, welche Leistungsbereiche künftig noch in welchen Krankenhäusern erbracht werden können und welche nicht mehr. Was wird verlagert, was wird konzentriert?

Schon jetzt ist klar, dass nicht jedes Haus das komplette medizinische Angebot bzw. Leistungsspektrum anbieten kann. Doch das ist schon jetzt nicht mehr Fall. Längst nicht jedes Haus hat eine Urologie oder eine Geriatrie. Das ist vorgesehen In der Übersicht, die das Ministerium veröffentlicht hat, werden auch Kliniken aus Oberberg genannt. Konkret geht es um folgende Bereiche.

Operationen bei Erweiterungen der Bauchschlagader sollen nicht mehr in Gummersbach stattfinden

So soll das Kreiskrankenhaus Gummersbach künftig keine Zuweisungen mehr im Bereich der Frühgeborenen erhalten, „da die Versorgung durch leistungsstärkere Versorger sichergestellt ist“, heißt es aus Düsseldorf. Operationen bei krankhaften Erweiterungen der Bauchschlagader sollen ebenfalls nicht mehr in der Kreisstadt durchgeführt werden. Auch die Hals-Nasen-Ohren-Medizin in der Helios-Klinik Wipperfürth steht auf dem Prüfstand, „aufgrund der Nicht-Erfüllung der Mindestkriterien“, heißt es wörtlich. Das St. Josef-Krankenhaus Engelskirchen wird möglicherweise künftig keine Wirbelsäuleneingriffe mehr durchführen, weil die beantragten Fallzahlen am Marienhospital in Bergisch Gladbach konzentriert werden sollen.

Das sagen die Kliniken

 Die Pläne des NRW-Gesundheitsministeriums sind inzwischen an die Häuser verschickt. Diese sind noch verhandelbar, so dass aus den hiesigen Krankenhäusern ein erstes Statement noch sehr zurückhaltend ausfällt – und das gewiss in der Hoffnung, an der ein oder anderen Schraube noch drehen zu können. So heißt es im Klinikum Oberberg: „Die Beteiligten sind aufgerufen, bis zum 11. August 2024 schriftlich Stellung zu nehmen. Das Klinikum Oberberg sieht die Medizinstrategie durch die Zuteilungsentscheidungen bestätigt. So werden gefäßchirurgische Leistungsgruppen sowie die invasiven kardiologischen Leistungsgruppen künftig in einem kardiovaskulären Zentrum in der Kreismitte erbracht.“ Weiter heißt es von Sprecherin Anja Dohrmann, dass auch das Brustkrebszentrum sowie das Darmkrebszentrum am Kreiskrankenhaus Gummersbach bestätigt worden seien. Zu weiteren nicht adäquat zugeteilten Leistungsgruppen bestehe gegenwärtig Gesprächsbedarf. Dieser werde in das Stellungnahmeverfahren eingebracht.

Vorsichtig ist man auch an der Helios-Klinik Wipperfürth: Das laufende Anhörungsverfahren biete Gelegenheit, Stellungnahmen gegenüber dem Ministerium abzugeben oder Veränderungen mitzuteilen oder auf Besonderheiten hinzuweisen. Für eine abschließende Bewertung sei es noch zu früh. Erst Ende des Jahres sollen endgültige Entscheidungen feststehen.

Das Krankenhaus Engelskirchen verweist indes auf eine allgemeine Erklärung der GFO-Kliniken (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe). Darin heißt es, dass die Entscheidungen des Landes auch in der GFO an einigen Stellen mit Einbußen verbunden seien. Was das für Engelskirchen bedeutet, bleibt noch unklar.

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