Die Aggerenergie als hiesiger Energieversorger ist für das Netz zuständig und somit auch für die Fälle, wenn der Stromfluss unterbrochen ist.
Gegen StromausfallAggerenergie verlegt ihre Leitungen immer häufiger in die Erde
Jeder kennt es, niemand mag es. Wenn der Strom ausfällt, ist es erst einmal zappenduster. Ob privater Haushalt oder Unternehmen: Jeder ist auf seine Weise betroffen und froh, wenn der Strom alsbald wieder ankommt. Denn nicht nur die heimische Tiefkühltruhe hängt am Strom, in Unternehmen auch die Produktion. Und gibt es keine Notstromaggregate, wird es schnell mal teuer.
Das wissen auch Thomas Michel und Peter Lenz von der Aggerenergie. Der hiesige Energieversorger ist für das Netz zuständig und somit auch für die Fälle, wenn der Stromfluss unterbrochen ist.
Stromausfall kann unterschiedliche Grüne haben
Das kann die unterschiedlichsten Gründe haben, wie Michel erläutert. Angefangen bei einem schweren Unwetter mit umstürzenden Bäumen, die in Leitungen fallen, über mechanische Schäden, die zum Beispiel bei Baggerarbeiten entstehen, bis hin zu einer Überlast, die dann eine Sicherung auslöst.
In jüngerer Vergangenheit waren es die Großwetterlagen, die die Aggerenergie forderte. Lenz und Michel erinnern sich an die Nacht, als ganz Marienheide ohne Strom war und auch die Funkmasten der Mobilfunknetze „tot“ waren. Die Unwetter der vergangenen Jahre haben daher auch bei der Aggerenergie zu Veränderungen geführt: Das Wetter hat man dauernd im Blick, bahnt sich ein Unwetter an, wird die Alarmbesetzung verdoppelt und es wird auch personell aufgestockt, für den Fall, dass Teams ausrücken müssen. Und das alles am Ende verbunden mit dem Anspruch, niemanden länger als eben nötig im Dunkeln sitzen zu lassen.
Aggerenergie blickt auf vermehrte Sturmschäden ihrer Leitungen
Kein Wunder also, dass die Aggerenergie mit Blick auf die Sturmschäden ihre Leitungen immer häufiger in die Erde verlegt. Je nach Art der Störung sind einzelne Häuser oder Straßenzüge oder, wenn es in höhervoltigen Bereich der Mittelspannung geht, auch ganze Ortschaften von Stromausfall betroffen. Während eine Stromstörung in der Niederspannung meist von den Kunden gemeldet wird, werden die im Bereich der Mittelspannung automatisch erkannt, erläutert Michel.
Dann geht es an die Fehlerbehebung. Die Schaltleitstelle schickt dann Monteure mit einem Einsatzfahrzeug zur Fehlerstelle. In vielen Fällen ist es damit getan, dass die Aggerenergie die Versorgung umschalten kann, sodass der Strom im Grunde umgeleitet wird und die Kunden nicht lange von der Störung etwas merken. Sogenannte Ringnetze machen das möglich. Ist der Schaden größer, muss Verstärkung angefordert werden. Dann kommen Bagger, Steiger und Lastwagen zum Einsatz. Bis alles repariert ist, kann auch schon mal ein Tag vergehen. Unbenommen dessen gilt bei der Aggerenergie: Kein Kunde bleibt unversorgt.
Ist der Schaden so komplex, dass es länger dauert, werden große Notstromaggregate eingesetzt. Von denen hat die Aggerenergie erst unlängst einige neue angeschafft. Für den eigentlichen Netzausbau investiert das Unternehmen Jahr für Jahr rund 6,5 Millionen Euro. Dazu gehört neben der Erweiterung die Instandhaltung.
Mit Blick auf immer mehr Wärmepumpen und E-Autos werden auch Kabel mit einem größeren Querschnitt verlegt. In der Summe kommt die Aggerenergie aktuell auf ein Stromnetz mit einer Länge von fast 4000 Kilometer. Das Gasnetz ist im Vergleich dazu deutlich „kleiner“ und misst gerade einmal 1800 Kilometer. Hinzu kommen das Straßenbeleuchtungsnetz (1298 km) und Trinkwassernetz (286 km).
Oberbergischer Kreis ist neuer Gesellschafter
Der Oberbergische Kreis hat von der Aggerenergie einen Gesellschafteranteil von einem Prozent von der Rhenag übernommen. Neben Gummersbach, Wiehl, Marienheide, Engelskirchen, Bergneustadt, Overath, Waldbröl, Reichshof und Morsbach ist der Kreis das zehnte kommunale Mitglied der Aggerenergie.
Landrat Jochen Hagt, der künftig als Vertreter des Oberbergischen Kreises der Gesellschafterversammlung und dem Aufsichtsrat angehören wird, sieht laut Unternehmensmitteilung in der Beteiligung „einen wichtigen Schritt“, die Energiewende in der Region gemeinsam voranzubringen. „Neben den essenziellen Energiethemen geht es beiden Partnern vorrangig auch darum, gemeinsam mit allen kommunalen Gesellschaftern überall dort, wo es möglich ist, einen Beitrag zur Stützung der regionalen Wertschöpfung zu leisten.“
Für den Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg Jansen ist die Stärkung des kommunalen Anteils der Gesellschaften im Unternehmen ein wichtiger strategischer Beitrag, „die regionalen Interessen zur sicheren Energieversorgung in Oberberg zu festigen.“
Geschäftsführer Frank Röttger ergänzt: „Potenzialflächen für regenerative Energien, Infrastruktur für Elektromobilität, Krisenmanagement, Katastrophenschutz und natürlich die kommunale Wärmeplanung – dies sind nur ein paar Beispiele, wo wir bereits seit vielen Jahren starke Berührungspunkte haben und eng kooperieren.“