Absolute Zahlen gingen 2023 zwar zurück, erreichten aber seit 2008 den dritthöchsten Wert.
Grafik zeigt DatenKirchenaustritte bleiben in der Region auf hohem Niveau
Auch im vergangenen Jahr haben in Nordrhein-Westfalen viele Christen ihrer Kirche den Rücken gekehrt. Zwar verzeichneten die Amtsgerichte gegenüber 2022 einen leichten Rückgang. Mit 197 012 Kirchenaustritten aber bewegen sich die Zahlen weiter auf sehr hohem Niveau wie aus einer Mitteilung des NRW- Justizministeriums in Düsseldorf hervorgeht. 2022 waren es landesweit 223 509 Austritte gewesen, im Jahr davor 155 322, aber seit 2008 gab es nur zwei Jahre, 2014 (103 856) und 2019 (120 188) in denen die Austrittszahlen die 100 000er-Grenze überschritten hatten (siehe Grafik). In NRW müssen Menschen, die die Kirche verlassen wollen, sich an die Amtsgerichte wenden. Die Statistik des Justizministeriums schlüsselt nicht nach Konfessionen auf. Genauere Zahlen dürften im Sommer vorliegen, wenn die Kirchen selbst die Austrittszahlen veröffentlichen.
2022 hatte die Deutsche Bischofskonferenz einen Negativrekord gemeldet: Bundesweit kehrten 522 821 Katholiken ihrer Kirche den Rücken. Die Protestanten meldeten für 2022 insgesamt 380 000 Kirchenaustritte bundesweit.
Zu den vorläufigen Zahlen hatte der Religionspädagoge Ulrich Riegel Ende 2023 gesagt: „Auf der einen Seite hat sich nichts Wesentliches geändert, was die Austrittsdynamik markant brechen sollte. Auf der anderen Seite ist aber auch nichts Wesentliches geschehen - wie zum Beispiel ein neues Gutachten, das einen prominenten Bischof betrifft - das die Welle deutlich nach oben treiben sollte.“ (dpa/kmü)