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Neues in der StadtbibliothekChinesische Bücher im Original

Lesezeit 3 Minuten

Man muss schon des Chinesischen mächtig sein, um das neue Angebot der Stadtbibliothek für sich nutzen zu können.

Leverkusen – Bilderbücher, Märchen, Comics oder auch Sachbücher auf chinesisch findet man neuerdings in den Bücherregalen der Stadtbibliothek Leverkusen. Am Samstag wurde die chinesische Leseecke mit über 600 Büchern für Kinder und Erwachsene in der Hauptstelle der Bibliothek eröffnet.

„Es ist wichtig, dass Kinder Geschichten in ihrer Muttersprache erzählt bekommen und auch selbst Bücher in dieser Sprache lesen können“, sagte Eva-Marie Urban bei der Eröffnung der Leseecke. „Die reiche Kultur Chinas darf nicht verloren gehen.“ Gespendet wurden die Bücher vom Chinesischen Übersee-Freundschaftsverein des Shanghai-Qingpu-Distrikt, der durch das Forum Wuxi-Leverkusen an die Stadtbibliothek vermittelt wurde. Der deutsch-chinesische Verein aus Leverkusen hatte die Spender bei dem Kauf der Bücher unterstützt.

Bereicherung für die Stadt

„Die chinesische Leseecke ist eine große Bereicherung für die Stadt Leverkusen und ihre chinesischen Einwohner“, erklärte Jufang Comberg, Vorstandsmitglied des Forums. „Wir möchten das Angebot an chinesischer Literatur noch erweitern und freuen uns über Spenden.“

Bereits seit fast 15 Jahren besteht zwischen der ostchinesischen Stadt Wuxi und Leverkusen eine Städtepartnerschaft. Das Forum möchte die kulturellen und menschlichen Beziehungen zwischen den beiden Städten stärken. „Unser Verein ist in den vergangenen Jahren bereits fünf Mal nach Wuxi gereist, um die Kultur der Stadt näher kennenzulernen“, sagte Ehrenvorsitzende Hiltrud Meier-Engelen bei der Eröffnung der Leseecke.

Entspannte Lage in Wuxi

Auch beim Kampf gegen das Coronavirus möchte die Stadt Leverkusen das chinesische Wuxi unterstützen. Dafür wird momentan geprüft, inwiefern die Stadt mit Hygieneartikeln und Schutzkleidung Hilfe leisten kann. „Die Situation in Wuxi ist momentan noch relativ entspannt. Die meisten Erkrankungen treten in der Region um Wuhan auf“, so Jufang Comberg.

Auch in Leverkusen seien viele besorgte Einwohner auf das Forum zugekommen. „Viele machen sich aufgrund der Krankheit Sorgen und informieren sich bei uns darüber“, erklärte Comberg. „Die Leverkusener sind sehr offen und verständnisvoll.“ Überreaktionen oder Hysterie habe sie bisher nur wenig erlebt. „Wir haben Verständnis für alle Fragen und klären gerne über das Coronavirus auf.“

Mit den chinesischen Büchern bietet die Stadtbibliothek Leverkusen nun neben deutscher Literatur auch Bücher in zwölf Fremdsprachen an. Die Katalogisierung der neuen chinesischen Bücher stellte für die Bibliothekarin-nen eine besondere Herausforderung dar. „Eine unserer Mitarbeiterinnen hat sich bei der Bearbeitung der Bücher ein wenig der chinesischen Schrift angeeignet, um die Bücher besser kategorisieren zu können“, erzählte Leiterin Eva-Marie Urban.

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Ein Teil der gespendeten Bücher muss laut der Bibliothekarin noch erfasst werden und wird den Besuchern in den nächsten Wochen zur Verfügung gestellt. Außerdem soll das Angebot für chinesische Kinder und Erwachsene noch erweitert werden. „Wir möchten in Zukunft regelmäßige Lesestunden auf chinesisch anbieten“, so Urban. Ein konkreter Termin steht noch nicht fest.