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Naturgut OphovenRat beschließt strenge finanzielle Kontrolle

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Die Schließungen in Reaktion auf die Pandemie haben das Naturgut in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht.

Leverkusen – Die Krise dauert an und noch ist nicht klar, ob und wie das Naturgut Ophoven dauerhaft gerettet werden kann. Seit März ist Leverkusens weithin anerkannte Umweltbildungseinrichtung pandemiebedingt in Not geraten: Das Museum Energiestadt musste zeitweise komplett schließen, Kurse mit Schulklassen oder Familien konnten nicht abgehalten werden, Feste, die sonst Geld in die Kasse des Fördervereins brachten, fanden nicht statt.

20.000 Euro Zuschuss monatlich

Und die Lage bleibt weiterhin angespannt. 20 000 Euro schießt die Stadt Leverkusen aktuell jeden Monat zu, damit die Gehälter der Stammbelegschaft weiter gezahlt werden können. Und das soll vorerst so weitergehen, zumindest im Februar.

Naturgut-Leiter Hans-Martin Kochanek bekam hinter verschlossenen Türen deutliche Kritik zu hören.

Schon im Oktober hatte der Stadtrat das Thema diskutiert und durch die Bank erkennen lassen, dass man dem Naturgut ja helfen wolle, dessen Leiter Hans-Martin Kochanek es aber bisher versäumt habe, detaillierte Verwendungsnachweise für die städtischen Gelder zu liefern. Das Wort „Misstrauen“ wurde höchst bemüht vermieden, der Umstand aber unterschiedlich heftig dargestellt.

In der Dezember-Sitzung des Rates klang das wenig anders, allerdings war man hier genauso wie im Finanzausschuss sehr bemüht, Differenzen hinter verschlossenen Türen auszutragen. Eine Debatte über das inzwischen mehrfach beanstandete Finanzgebaren des Naturgutes sollte auf keinen Fall öffentlich stattfinden.

Reichlich Personal

Es sind vor allem Personalkosten, die der Einrichtung zu schaffen machen. Insgesamt 33 Mitarbeitende zählt das Naturgut an der Opladener Talstraße, darunter 20 Festangestellte mit unterschiedlichen Wochenstundenzahlen und acht geringfügig Beschäftigte, zwei Personen absolvieren ein Freiwilliges Ökologisches Jahr und drei ihren Bundesfreiwilligendienst.

Die vom Förderverein angegebene Finanzierungslücke von monatlich 20 000 Euro wollte der Stadtrat aber auch in zweiter Beratungsrunde nicht mehr ungeprüft überweisen. Eine Steuerberatungsgesellschaft hat nun die Verwendungsnachweise zu testieren. Außerdem soll das Rechnungsprüfungsamt der Stadtverwaltung die Unterlagen kritisch prüfen.

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Einstweilen soll das benötigte Geld noch fließen. Allerdings nicht – wie von den Grünen beantragt – bis April, sondern nur bis Februar 2021. Dann soll im Rahmen der städtischen Haushaltsplanberatungen über eine dauerhafte auskömmliche Finanzierung des Naturguts beraten werden.