Museum MorsbroichSuche nach Direktor hat Vorrang
Leverkusen – Die Frage, wie das Museum Morsbroich in Zukunft betrieben wird, um überhaupt eine Zukunft zu haben, treibt die Leverkusener Politiker seit geraumer Zeit um. Geplant ist, das Haus aus dem städtischen Betrieb herauszulösen. Aus der „Kultur-Stadt-Lev“ (KSL).
So steht es zumindest in jenem Standortsicherungskonzept für das finanziell arg gebeutelte Haus, das vor knapp eineinhalb Jahren von Experten des Museumsvereins entwickelt und von den Ratspolitikern verabschiedet worden war. Dieses Konzept sieht außerdem vor, einen neuen Museumsleiter sowie einen Eventmanager für das Schloss und den Schlosspark zu finden. Und all das sollte – so der ursprüngliche Plan – eigentlich schon Anfang des Jahres passiert sein. Ist es aber nicht.
Die FDP drängt
Mit einem Antrag zum Thema wollte die Fraktion der Leverkusener FDP nun im Kulturausschuss ein wenig Zug in die Angelegenheit bringen: Die Liberalen forderten von den Ratsmitgliedern, doch bitteschön recht schnell die zukünftige Rechtsform des Museums explizit und der Liegenschaft generell zu klären, sprich: die Abspaltung von der KSL vorzunehmen.
Denn: „Nur mit einer verlässlichen Rechtsstruktur für das Schloss kann ein neuer Pächter für die Gastronomie gefunden werden. Auch die zu besetzenden Stellen von Museumsdirektor oder Liegenschaftsmanager sind für potenzielle Bewerber wenig attraktiv ohne gesicherte Rechtsstellung der Liegenschaft und des Betriebes“, sagte Monika Ballin-Meyer-Ahrens von der FDP. Hier gelte es, „schnellstmöglich“ Abhilfe zu schaffen.
Rechtsform wird untersucht
Kulturdezernent Marc Adomat entgegnete, dass bereits Wirtschaftsprüfer beauftragt seien, die günstigste Rechtsform für Schloss und Museum zu benennen. Zudem müsse zwingend erst ein Museumsleiter gefunden werden. „Er soll nämlich in die Entscheidung einbezogen werden.“
Das gelte auch für die Suche nach einem Event- respektive Liegenschaftsmanager, der zukünftig externe, über den Museumsbetrieb hinausgehende Veranstaltungen nach Morsbroich holen soll.
Die Anzeige für potenzielle Bewerber auf den Direktorenposten wurde jüngst in den entsprechenden Medien bundesweit geschaltet. Bislang sei überhaupt von allen Beteiligten in Sachen Standortsicherungskonzept hervorragende Arbeit geleistet worden, sagte Adomat.
Dass es nicht schneller gehe, liege unter anderem auch an Diskussionen wie denen um neue Parkplätze, die in den vergangenen Monaten aufgekommen seien. „Da herrscht offenbar noch erheblicher Gesprächsbedarf. Das war vorher nicht abzusehen gewesen.“
Damit reagierte Adomat gleichzeitig auf Bernhard Marewski (CDU), der dem Antrag der FDP eine Absage erteilte und die Gelegenheit nutzte, eine generelle – und nicht die erste – Schelte an die Stadtoberen um OB Uwe Richrath zu richten: Museumsleiter, Eventmanager, Rechtsform – bislang sei noch nichts von dem umgesetzt worden, was sich alle Beteiligten bei der Verabschiedung des Standortkonzeptes 2018 vorgenommen hätten.
„Wir sollten den Fahrplan jetzt endlich einmal einhalten.“ Und dazu gehöre, zuerst einen Direktor für das Museum zu finden. „Auch wenn es dadurch noch länger dauert. Dafür tragen wir hier im Ausschuss dann nicht die Verantwortung.“ Letztlich wurde der Antrag der FDP mehrheitlich abgelehnt.