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Rückkehr der Viertklässler an die Schule„Wie Weihnachten und Geburtstag zusammen"

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Schule dpa

Schülerin in der Schule (Symbolbild)

Leverkusen – Es fühlt sich fast an, als müsste man ihnen noch einmal eine Schultüte in die Hand drücken: Am heutigen Donnerstag kehren die ersten Grundschüler nach der fast achtwöchiger Corona-Zwangspause an ihre Schule zurück. Zunächst sind es nur die Viertklässler, die nur noch sieben Wochen Grundschulzeit vor sich haben. „Es haben alle Schulen ein Hygiene- und Raumkonzept vorgelegt“, berichtet Carolin Maus, Leiterin des Fachbereichs Schulen. Gemeinsam mit Gesundheitsamt, Gebäudewirtschaft und Reinigungspersonal wurden alle Schulen begangen und die Konzepte abgenommen. „Die Schulen sind bereit“, sagt Maus.

Wenig Bewegungsfreiheit

Eine feste Vorgabe, wie viele Stunden unterrichtet werden sollen, gibt es nicht, sagt Leverkusens Schulrätin Nicole Gatz: „Das muss jede Schulleitung nach ihrer Raum- und Personalkapazität entscheiden.“ Ihre Empfehlung seien zunächst zwei bis vier Stunden am Tag. „Man muss auch bedenken, dass die Schüler sich erst wieder an die Situation gewöhnen müssen und dass sie in den Pausen nicht die Bewegungsfreiheit haben, wie früher. Ein kompletter Schultag wäre für sie noch schwer zu bewältigen.“

Carolin Maus

Eltern, die gesundheitliche Bedenken haben, können ihre Kinder - nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin - vom Unterricht abmelden. Dies gilt insbesondere bei relevanten Vorerkrankungen. In dem Fall muss dies der Schule schriftlich mitgeteilt werden. Die Art der Vorerkrankung braucht aus Gründen des Datenschutzes nicht angegeben zu werden. Den Kindern werden dann Lernangebote für zu Hause gemacht.

Eine Maskenpflicht besteht ebenfalls nicht, allerdings sollten die Kinder nach Möglichkeit eine Maske mitbringen, falls es zu Situationen kommt, bei denen der Mindestabstand nicht gehalten werden kann, etwa in sehr schmalen Gängen.

Notbetreuung stark gestiegen

Neben dem Unterricht für die Viertklässler wird weiter die Notbetreuung für Kinder angeboten, deren Eltern in Schlüsselberufen unabkömmlich sind. Am Dienstag waren das 306 Kinder. „Tendenz stark steigend“, sagt Maus, eine Woche zuvor waren es noch 213 Kinder. „Das ist aber auch klar, umso mehr wieder geöffnet wird, umso mehr Eltern sind auf die Betreuung angewiesen.“ Noch gebe es kein Platzproblem. Gespannt wartet Maus aber darauf, was zur weiteren Öffnung der Schulen aus Düsseldorf kommt. „Wenn alle Klassen wieder zur Schule gehen sollen, ist das natürlich eine andere Hausnummer.“

„Wir freuen uns tierisch"

Für die Schulen ist das eine Herausforderung, aber auch eine große Freude: „Wir freuen uns tierisch, dass endlich wieder Schüler zum Unterricht kommen“, sagt Judith Braun, Leiterin der Theodor-Fontane-Grundschule in Wiesdorf. Ihre Schule sei schon am Montag bereit für die Wiederaufnahme des Unterrichts gewesen, wie es ursprünglich geplant war. „Es sind alle Tische und Regal verrückt, es gibt Bodenmarkierungen und Toilettenampeln, angepasste Klassenaufteilungen und versetzte Pausen.“

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Für die kommenden zwei Tage sind jeweils fünf Schulstunden vorgesehen. Das bekommt Braun mit ihrem Personal gerade so hin. Fünf Lehrkräfte gehören zur Risikogruppe und dürfen nicht kommen, inklusive der Schulleiterin stehen sieben Lehrer zur Verfügung. Die drei vierten Klassen wurden in fünf neue Gruppen aufgeteilt. Dazu braucht es eine Pausenaufsicht. „Sonst könnten die Lehrer ja nicht mal auf Toilette gehen“, sagt Braun. Damit kann sie sich schon keinen Krankheitsausfall mehr leisten. Die Freude über das bisschen neue Normalität ist dennoch groß, nicht nur bei den Lehrern. Braun bekam Anfang der Woche einen Brief einer Schülerin. „Dass die Schule wieder anfängt, ist wie Weihnachten und Geburtstag zusammen“, schrieb die Viertklässlerin. Wer hätte so einen Satz vor zwei Monaten noch für möglich gehalten?