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Bezug im SeptemberNeue Kita in Steinbüchel bekommt Internet und Tablets

Lesezeit 3 Minuten
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Über zwei Etagen erstreckt sich der L-förmige Bau, von jedem  Gruppenraum aus gibt es einen Zugang auf das  Außengelände.

Leverkusen – Bauklötze, Bilderbücher und Kinderstühle sucht man in der neuen Kindertagesstätte an der Heinrich-Lübke-Straße noch vergeblich. „Wir haben aber eine feste Zusage, dass die Einrichtung in der ersten Septemberwoche geliefert wird“, sagt Andrea Monreal, die für den Fachbereich Gebäudewirtschaft den Bau in Steinbüchel betreut hat. Und ab Mitte September können dann auch die ersten Kinder den Neubau in Beschlag nehmen.

Pädagogisches Pilotprojekt

Diese werden sich dann nicht nur auf Papier Bilder und Geschichten anschauen können – sondern auch auf insgesamt zehn Tablets. „Wir starten hier ein medienpädagogisches Pilotprojekt“, erklärt Sabine Jarosch vom Jugendamt. Es ist die erste städtische Kita, die mit Tablets ausgerüstet wird, dafür wurde der Neubau mit WLAN ausgerüstet, auch das ein Novum.

Dezernentin Andrea Deppe (l), Maria Kümmel (Gebäudewirtschaft) und Kai Mornhinweg (Bayer AG) testen den Spielplatz.

Auch ein naturwissenschaftlicher Schwerpunkt soll hier Einzug in die Vorschulbildung halten. Das gefällt natürlich dem Sponsor, der Bayer AG, die 2,5 Millionen Euro zu dem 4,7 Millionen Euro teuren Neubau beigesteuert hat. Weitere 1,7 Millionen Euro kamen vom Land. „Es freut mich sehr, dass wir mit diesen finanziellen Hilfen diesen wunderschönen Bau hier realisieren konnten“, sagt Baudezernentin Andrea Deppe. Gerade in Steinbüchel würden Kita-Plätze dringend gebraucht.

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So dringend, dass die neue Kita nicht wie ursprünglich vorgesehen als Ersatz für drei baulich marode Einrichtungen in der näheren Umgebung genutzt werden kann. Sondern als Ergänzung dient. „Solange es irgendwie geht, werden wir die anderen Einrichtungen beibehalten“, sagt Jarosch.

Viel Licht fällt auf den Bereich, der zum Speisesaal werden soll.

Der Zustand der zwei Kitas am Theodor-Heuss-Ring und jener an der Kreuzbroicherstraße sei zwar wirklich nicht mehr schön – aber der Mangel an Kita-Plätzen ist einfach zu groß, um darauf zu verzichten. Masse geht im Moment noch vor Klasse. „Wir arbeiten aber immer weiter an der Suche und Genehmigung neuer Kita-Standorte“, ergänzt Deppe.

Betreuung im Offenen Konzept

Masse und Klasse, das ist das Motto an der Heinrich-Lübke-Straße. Bis zu 150 Kinder können hier in acht imaginären Gruppen betreut werden. Die Gruppenaufteilung bezieht sich nur auf die Altersstruktur, „damit wir wissen, wie viele Kinder in welchem Alter wir aufnehmen“, erläutert Jarosch.

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Der Eingangsbereich an der Heinrich-Lübke-Straße

Tatsächlich wird nach dem Offenen Konzept gearbeitet, in dem es acht thematisch gegliederte Gruppenräume gibt: Bauen, Basteln, Rollenspiel – zum Beispiel. Dazu kommt eine Turnhalle. Die Kinder können frei entscheiden, wo sie sich wann und wie lange aufhalten möchten, ohne einer Gruppe von Kindern oder festen Erziehern zugeteilt zu sein. Von jedem Gruppenraum gibt es einen Ausgang in den Außenbereich, der mit einem Sandkasten, Rutschen und Klettergerüsten ansprechend gestaltet und von zwei ausziehbaren Sonnensegeln überspannt ist.

Volle Wartelisten

Geplant ist, hier vor allem Ü-3-Kinder aufzunehmen. Zum einen hat die Stadt hier einigen Nachholbedarf und die Wartelisten sind voll. „Die meisten Plätze werden hier über die Rechtsansprüche vergeben werden“, sagt Jarosch.

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Die Sanitäranlagen sind kleinkindgerecht und farbenfroh gestaltet

980 Eltern haben in diesem Jahr den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz eingereicht, weil sie auf dem normalen Weg nicht bedacht wurden, 684 davon konnte bereits ein Platz zugeteilt werden.

Keine Befristungen

Zum anderen hat die Stadt aus einem Dilemma gelernt: Wenn man eine neue Einrichtung zu Beginn vor allem mit Ein- und Zweijährigen bestückt, bleiben diese vier bis fünf Jahre, bevor sie in die Schule gehen. Das heißt: Es werden kaum Plätze für neue Kinder frei, die Altersstruktur verschiebt sich und gesetzliche Vorgaben können nicht eingehalten werden. Deswegen werden an vier Kitas in der Stadt immer noch befristete Betreuungsverträge an einjährige Kinder vergeben, die nach zwei Jahren die Einrichtung verlassen müssen. „Das ist für alle Seiten schlecht und das wollen wir nicht mehr haben“, sagt auch Jarosch. Deswegen wird in Steinbüchel darauf geachtet, von Anfang an eine gute Altersmischung herzustellen.