Verfahren eingestelltVerunreinigtes Kita-Essen hat keine Konsequenzen
Leverkusen – „Es ist erwartbar gewesen, aber trotzdem unbefriedigend“, sagt Sabine Kall, Sprecherin des evangelischen Kirchenkreis Leverkusen. Das Ermittlungsverfahren im Fall des verunreinigten Mittagessens in der evangelischen Kindertagesstätte an der von-Diergardt-Straße ist von Seiten der Staatsanwaltschaft eingestellt worden. „Wir konnten keinen hinreichenden Tatverdacht feststellen“, sagt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage. Ohne diesen sei die Staatsanwaltschaft nicht berechtigt, ein Verfahren einzuleiten.
Zwei Vorfälle in einer Woche
Gut ein Jahr ist es her, dass die Vorfälle an der Schlebuscher Kita bekannt wurden: Gleich zwei Mal innerhalb einer Woche war einer Mitarbeiterin ein seltsamer Geruch aufgefallen, der von dem angelieferten Mittagessen ausging. Beide Male wurde das Essen an den Caterer zurückgeschickt, ohne dass jemand davon probiert hatte. Kinder kamen nicht zu schaden.
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Das anschließende Laborergebnis allerdings wies hohe Mengen von Reinigungsmitteln aus. Beim ersten Fall ging die Einrichtung von einem technischen Defekt aus, beim zweiten Fall musste Vorsatz vermutet werden.
Keine weiteren Zwischenfälle
Der Verdacht, jemand habe das Essen absichtlich verunreinigt, ließ sich nun aber nicht hinreichend nachweisen. „Seitdem haben wir für Mitarbeiter aller unserer Kitas Schulungen zum Thema Sensorik angeboten“ erklärt Kall. Dadurch sollen die Mitarbeiter dafür sensibilisiert werden, wann Essen verdächtig ist und was in diesem Fall zu tun ist. Die Sicherheitsvorkehrungen an der Kita von-Diergardt Straße wurden wieder gelockert. Es werden keine Essensproben mehr an ein Labor geschickt. Das eingeführte Sechs-Augen-Prinzip bei der Annahme der Speisen wurde auf vier Augen reduziert. Wie bereits vor dem Vorfall essen die Erzieher gemeinsam mit den Kindern, damit Unregelmäßigkeiten direkt auffallen.