Leverkusener BrückeFahrer zertrümmern die Schranken einfach
Köln/Leverkusen – „Bisher haben wir die Brücke nur mit Hilfe der Polizei halten können.“ Doch nun sei der Kampf um die Rheinquerung im Verlauf der A 1 entschieden, gab sich NRW-Verkehrsminister Michael Groschek siegessicher, als er vor wenigen Wochen die erste von vier Lkw-Sperranlagen für die Leverkusener Brücke in Betrieb nahm.
Zurückgedrängt mag er die Brummifahrer wohl haben. Geschlagen geben die sich aber nicht. Wie Polizei und der Landesbetrieb Straßen.NRW unisono der Rundschau berichten, reagieren einige Lkw-Fahrer mit extrem harter Gangart auf die Sperranlagen. Manche schrecken noch nicht einmal davor zurück, die Schranken zu durchbrechen.
Anfangs verengt sich die Fahrbahn, dann werden die Fahrzeuge elektronisch gewogen und vermessen. Sind sie zu schwer und zu groß, schalten Ampeln auf Rot und eine Schranke senkt sich. So funktionieren die vier Sperranlagen im Umfeld der Leverkusener Brücke.
Schranken kaum dicker als ein Streichholz
Doch die Schranken sind im Verhältnis zu einem Sattelschlepper kaum dicker als ein Streichholz. „Ich weiß alleine von zwei Fällen an der Sperranlage im Bereich der Anschlussstelle Niehl, in denen ein Lkw-Fahrer einfach die Schranke durchbrochen hat“, sagt Sabrina Kieback von Straßen.NRW. Auch die Polizei bestätigt: „Ja, es gibt solche Fälle. Es ist nicht die Mehrheit der Lkw-Fahrer. Aber es gibt einige, die einfach die Schranke zertrümmern“, sagt Christoph Gilles, Sprecher der Polizei. Bisher habe man die Zahlen aber nicht statistisch erfasst.
Die Schranken werden von der beauftragten Firma umgehend erneuert. Da an den Anlagen immer ein Aufpasser steht, kommen die Täter meistens nicht straffrei davon. Ihr Kennzeichen wird notiert und die Polizei alarmiert.
Doch das ist nicht alles. Auf der Abfahrt Fühlingen von der A 1 ist die Spur, die wieder zurück in Richtung Dortmund und damit auf die Leverkusener Brücke führt, mit Baken abgesperrt. Immer wieder machen dort Lkw-Fahrer einfach Halt, steigen aus, schaffen die Baken beiseite und fahren verbotswidrig über die Brücke. Die Polizei berichtet zudem von Fällen, in denen Brummifahrer versuchen, in den verengten Sperranlagen wieder rückwärts zu entkommen. Zumeist sei das der Fall, wenn an der Schranke ein Polizist in Uniform stehe, sagen Mitarbeiter von Straßen.NRW.
Mit einem Gerücht wollen Polizei und Straßen.NRW allerdings aufräumen. Sprachprobleme führten nicht zu Missverständnissen an der Leverkusener Brücke. Die Symbole auf den Warnschildern seien für alle unmissverständlich, unabhängig von der Sprache.