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Neue HalleDruckerei Edelmann kann in Leverkusen bleiben

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Auf der Südseite soll die frühere Rossmann-Halle einen kaum kleineren Anbau bekommen.

Leverkusen – Jetzt könnte es doch noch klappen: Im Baudezernat sieht man nach langem Zögern eine Möglichkeit, die Druckerei Edelmann in der Stadt zu behalten. Das Unternehmen will aus der Fixheide nach Hitdorf umziehen, in einen Neubau neben der früheren Rossmann-Halle an der Wiesenstraße, die inzwischen von TMD Friction genutzt wird.

Fast ein Jahr, nachdem Andrea Deppe die Sache zur Chefsache gemacht hatte, schlägt die Baudezernentin nun sogar ein „vereinfachtes Verfahren“ für den Bebauungsplan vor. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung kann damit entfallen.

Besondere Anforderungen

Ein entscheidender Vorteil: Als Druckerei unterliegt Edelmann besonderen Anforderungen; zusätzlich erschwert wird die Lage am Hitdorfer Bauplatz, weil er in einer Wasserschutzzone liegt. Was das bedeutet, weiß man im Baudezernat inzwischen sehr genau: Die Drogeriekette Rossmann bekam kurz nachdem sie ihre 15.000 Quadratmeter große Halle mit Waren bestückt hatte, Schwierigkeiten. Nach nur zweieinhalb Jahren Nutzung gab Rossmann die Halle Ende 2009 auf (siehe: „Ein teures Pflaster“). Später zog ein Elektroversand ein, danach TMD Friction.

Ein teures Pflaster am Rhein in Hitdorf

Die Lagerhalle auf dem Gebiet der ehemaligen Bayer-Gärtnerei in Hitdorf ist die Stadt teuer zu stehen gekommen. Rossmann verklagte die Stadt auf 13 Millionen Euro Schadenersatz, weil der Drogeriemarkt-Betreiber die Halle nicht komplett nutzen konnte: Da sie in einer Wasserschutzzone liegt, durften Stoffe, die das Grundwasser gefährden, dort nicht gelagert werden . Nach rund drei Jahren juristischer Auseinandersetzung protokollierte das Landgericht Köln am 19. August 2014 einen Vergleich: Die Stadt zahlt vier Millionen Euro, 900 000 Euro und ihre Anwaltskosten bekam sie von der Kommunalversicherung zurück. (tk)

Nun soll die bestehende, 12,50 Meter hohe Halle, einen beinahe ebenso großen Anbau erhalten: 13.000 Quadratmeter, wovon 5000 für Edelmann reserviert sind. Das reicht, um die Expansionspläne zu verwirklichen. Der Drucker für Packungsbeilagen will seine 80-köpfige Belegschaft in den kommenden Jahren fast verdoppeln und mehr Maschinen aufbauen. Am heutigen Standort, der früheren Druckerei Koopmann in der Maybachstraße, ist das unmöglich. Außerdem läuft der Mietvertrag dort im nächsten April aus.

TMD Friction übernimmt restliche Fläche

Die übrigen 8000 Quadratmeter in würde TMD Friction übernehmen, heißt es in der Baubeschreibung, die am Montag im Planungsausschuss diskutiert wurde – und einstimmig angenommen, auch wenn Klaus Wolf (Grüne) ein paar Bedenken äußerte, die ursprünglich auch Baudezernentin Andrea Deppe hatte: Das Gebiet ist eine wichtige Frischluftschneise, außerdem sei es „das einzige Stück Rhein, das wir noch frei zugänglich haben“, argumentierte Wolf.

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Das müsse man im Rahmen eines normalen Verfahrens für einen Bebauungsplan abwägen. Aber das wird es nicht geben.