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Maskenpflicht und TestzentrumStadt Leverkusen ergreift neue Maßnahmen vor dem Herbst

Lesezeit 4 Minuten

Das Testzentrum an der Auerühle wird wieder geöffnet, allerdings mit neuem Konzept.

  1. Die Stadt will mit neuen Maßnahmen den Anstieg der Infiziertenzahlen abschwächen.
  2. Was kommt nun auf die Bürger zu?

Leverkusen – Steigende Inzidenzzahlen und die Grippesaison vor der Tür – die Stadtverwaltung hat am Mittwoch einen Ausblick gegeben, wie sie in der Herbst- und Winterzeit die Coronazahlen in Schach halten möchte. Aktuell sind 125 Leverkusener an Covid-19 erkrankt, 1770 Menschen sind in Quarantäne.

Krankenhäuser

Sowohl das Klinikum wie auch die Krankenhäuser der Kplus-Gruppe (Sankt Remigius und St. Josef) sehen sich gut gerüstet, es könnten jederzeit mehr Intensivbetten freigemacht werden. Aktuell werden im Klinikum drei Covid-Patienten stationär behandelt. Die Zahl der Bürgerinnen und Bürger, die sich in der Notaufnahme melden und abstreichen lassen, steige, aber langsam, erklärt Utz Krug, Ärztlicher Direktor des Klinikums. Üblicherweise sei spätestens nach 24 Stunden das Testergebnis da, häufig schon früher. Schwierig wird es, weil sich die Symptome einer Grippe oder Erkältung kaum von denen der Coronainfektion unterscheiden, erläutert Krug. Er hofft aber, dass das konsequente Tragen eines Mund-Nase-Schutzes auch dazu führt, dass sich Erkältungskrankheiten nicht mehr so schnell verbreiten. Im Remigius-Krankenhaus in Opladen sind derzeit drei Patienten auf Station. „Große Sorge“ bereitet dem Ärztlichen Direktor Gerhard Schuler, dass auch zwei Mitarbeiter infiziert seien. Hier würden alle Mitarbeiter aktuell getestet. Das Abstrichzentrum an der Auermühle, das im Frühjahr als „Drive-In“ genutzt wurde, soll noch in dieser Woche wieder öffnen, erklärt Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach. Diesmal sollen sich dort aber nur Leverkusener, die von ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin überstellt werden, abstreichen lassen können. Quasi als „Walk-In-Corona-Testzentrum“, so betitelt es die Stadtverwaltung. Das geschieht auch, um den Malteser Hilfsdienst zu entlasten, der aktuell im Schnitt 1300 Abstriche pro Woche durchführt.

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Martinszüge & Weihnachtsmärkte

Aktuell gebe es keine einzige Grundschule, die einen Martinsumzug plant, erklärt Marc Adomat aus dem Krisenstab der Stadtverwaltung. Ob darüber hinaus Martinszüge erlaubt sein sollen, wird die Stadtverwaltung Ende Oktober oder Anfang November entscheiden. Darüber hinaus steht auch der 11.11. vor der Tür. Die Verwaltung sehe hier nicht die Gefahr wie in Köln, räumt Adomat ein, dennoch stünde der Kommunale Ordnungsdienst parat, um an möglichen Hotspots zu kontrollieren und auch bei Bedarf einzuschreiten. Ein Alkoholverbot strebt die Stadt nicht an. Das hatte sie für den 1. Mai versucht, damals war das Verbot vom Verwaltungsgericht Köln gekippt worden. Das Ordnungsamt kontrolliert auch Verstöße gegen die Quarantäne oder Mund-Nasen-Pflicht. Insgesamt in 543 Fällen wurde bis zum 1. Oktober Bußgeld verhängt (macht knapp 131000 Euro). Zusätzlich gab es mindestens doppelt so viele mündliche Ermahnungen und Verwarnungen.

Maskenpflicht

Die Stadt weitet die Maskenpflicht aus, ab Donnerstag müssen alle Teilnehmer bei öffentlichen Veranstaltungen auch am Sitzplatz (z. B. im Kino) eine Maske tragen. In der Schule gibt es derzeit in den Klassenräumen keine Maskenpflicht, nur auf den Gängen. Die Stadt prüft allerdings, ob sie eine Verschärfung der Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen einführen soll – in der ersten Ferienwoche will man die Lage nochmals neu bewerten. 200 bestellte CO2-Ampeln werden vorrangig in Schul-Turnhallen eingebaut.

Herbstferien

Die Reiserückkehrer bereiten uns „große Kopfschmerzen“, bekräftigt Oberbürgermeister Uwe Richrath – und spricht von den Infektionen, die noch auf die Sommerferien zurückzuführen sind. Nun geht das Spiel mit den Herbstferien von Neuem los. Vor allem Reiserückkehrer aus Risikogebieten sind im Fokus. Leverkusen richtet sich bei den Maßgaben aktuell nach den Verordnungen des Landes, überlegt aber auch, ob man nicht strenger Maßnahmen einführen könne, sagt Martin Oehler, Leiter des Leverkusener Gesundheitsamts. Er appelliert ganz dringend an die Bürger, sich genau zu überlegen, ob man nicht wenigstens „in diesem Jahr auf solche Reisen verzichten“ könne. Auch, wenn es Reisen in die Heimat seien.

Quarantäne & Kontaktnachverfolgung

Zehn neue Mitarbeiter unterstützen das Gesundheitsamt seit Anfang Oktober bei der Kontaktnachverfolgung. Die und die Quarantänesetzung seien die wichtigsten Instrumente im Kampf gegen das Virus, betont Martin Oehler und wirbt um Verständnis für die strengen Regeln. Da auch Familien (bzw. Haushaltsangehörige) als „ansteckungsgefährlich“ gewertet werden, gibt es auch Fälle, wo die Quarantäne ausgeweitet wird. Hat sich einer angesteckt, kann er ja immer noch am Ende der Quarantäne seine Familienmitglieder infizieren – dann kann sich die Quarantäne verlängern.