Macheten-Mann weiter auf der Flucht„Wir haben noch versucht, die Tür zuzuhalten“

Polizeieinsatz in Wiesdorf
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- In Wiesdorf ist am Donnerstag ein Streit zwischen zwei Männern eskaliert. Einer griff seinen Bekannten mit der Machete an.
- Ein Augenzeuge berichtet von der Attacke.
- Der Angreifer ist auch am Freitag noch auf der Flucht.
Leverkusen – Vielleicht hatten der Täter und sein Opfer noch eine Rechnung offen. Beide kennen sich, sagt die Polizei. Beide stammen aus Leverkusen, sagt ein Augenzeuge, der sich gemeinsam mit dem angegriffenen 40-jährigen Mann im Schnellimbiss an der Breidenbachstraße in Wiesdorf aufgehalten hatte.
Demnach soll der Angreifer am Donnerstagnachmittag gegen 14 Uhr zunächst in den Schnellimbiss geguckt haben. Dabei soll es zum Streit gekommen sein. Der Angreifer soll daraufhin, nachdem er und sein späteres Opfer sich gegenseitig angebrüllt hatten, in seine Wohnung gegangen sein. Zurück kam er mit einem Schwert, oder einer Machete. Dem Augenzeugen saß der Schreck noch spürbar im Nacken, als er dem „Leverkusener Anzeiger“ mit einer weiten Armbewegung zeigte, wie lang die Klinge der Waffe gewesen sei: Sie muss über 50 Zentimeter lang gewesen sein.
„Wir haben noch versucht, die Tür zuzuhalten“, sagte der Mann, aber der 36-jährige Angreifer habe sich dann doch irgendwie Zugang zur Imbissbude verschafft. Im folgenden Kampf, schreibt die Polizei in ihrer Mitteilung, habe der Mann mit der Machete seinen Kontrahenten leicht verletzt. Der Augenzeuge berichtete, dass sein Begleiter einen Schnitt im Handballen davon getragen habe. Eine typische Abwehrverletzung. Die Wunde habe das Opfer zunächst selbst zugehalten, dann wurde die Hand verbunden.
Angreifer flüchtete
Der Angreifer flüchtete mit seiner Machete. Eine große Polizeiaktion begann. Weil unklar war, ob sich der Macheten-Mann in seine Wohnung zurückgezogen hatte, wurde die gesamte Umgebung abgesperrt. Niemand wurde in die Nähe des Tatortes und in den Bereich des Polizeieinsatzes gelassen.
Behelmte Polizisten mit Maschinenpistolen brachten sich auf der Friedensstraße in Stellung, um den Mann im Notfall kontrollieren zu können, falls er sich unkooperativ zeigen sollte. Rettungsdienstkräfte und selbst ein Notfallseelsorger hielten sich im Umkreis in Wiesdorf bereit. Die Polizei öffnete die Wohnung und durchsuchte sie. Auch am Freitag war der Mann noch zur Fahndung ausgeschrieben. Die Polizei hat allerdings keine Warnung vor dem Mann mit der Machete herausgegeben. Offenbar sehen die Behörden keine Gefahr, dass er weitere Menschen angreifen könnte. Die Ursache des Streits sei Gegenstand der Ermittlungen, schreibt die Polizei. Es sei bekannt, dass der mutmaßliche Angreifer schon früher mit dem Gesetz in Konflikt gewesen sei, hieß es vor Ort.