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Höhere AnsteckungsgefahrAngst vor Corona führt zu Gedränge vor der Arztpraxis

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Stopschild vor einer Arztpraxis 

  1. Die Angst vor dem Coronavirus führt zu großem Andrang an Leverkusener Arztpraxen.
  2. Mediziner warnen, mit Verdacht auf eine Infektion nicht ohne Voranmeldung zum Arzt zu gehen.
  3. Apotheker Dr. Thomas Flensberg beobachtet gefährliche Situationen in Rheindorf.

Leverkusen – Dr. Thomas Flensberg beobachtet mit Sorge, was rund um das Ärztehaus am Königsberger Platz in Rheindorf passiert. „Im Treppenhaus vor dem Hausarztzentrum stehen zeitweise 15 bis 20 Menschen dicht gedrängt und warten auf Einlass“, berichtet der Inhaber der dort ebenfalls ansässigen Löwen-Apotheke.

Patienten trauen sich nicht rein

Patienten, die zu anderen Ärzten in dem Haus, etwa zum Zahnarzt wollen, trauten sich teilweise gar nicht durch das Gedränge im Erdgeschoss. „Die stehen dann verunsichert bei uns in der Apotheke und fragen, was sie nun tun sollen“, berichtet Flensberg. Mundschutz und Desinfektionsmittel könne er ihnen nicht anbieten, wie nahezu überall sind diese ausverkauft.

Hohe Ansteckungsgefahr

Deswegen ist dem Apotheker, der sich als Mikrobiologe mit der Materie gut auskennt, Aufklärung besonders wichtig. „Menschen mit Erkältungssymptomen sollen bitte nicht einfach zum Arzt gehen, sondern erst anrufen“, betont Flensberg. Ganz egal, ob es sich um den neuartigen Coronavirus, eine Grippe oder einen einfachen Infekt handelt, die Ansteckungsgefahr bei einer Situation wie vor der benachbarten Hausarztpraxis sei gefährlich.

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„Ein kurzer Kontakt mit anderen Personen ist vielleicht nicht ganz so schlimm, aber wenn da Menschen teilweise bis zu einer Stunde dicht gedrängt stehen, ist die Ansteckungsgefahr sehr groß.“ Das Hausarztzentrum weist auf seiner Internetseite in dicken, gelb hinterlegten Buchstaben ebenfalls darauf hin, bei Verdacht auf eine Covid-19-Infektion nicht zur Arbeit oder auf Veranstaltungen, aber auch nicht direkt zur Praxis zu gehen.

Trennung von Sprechstunde und Corona-Abklärung

Stattdessen sollen sich Betroffene beim kassenärztlichen Notdienst (116 117) oder telefonisch in der Praxis melden. „Menschen mit Erkältungssymptomen bestellen wir für nach 11 Uhr ein“, erklärt eine Arzthelferin auf Anfrage. Dann wird die reguläre Sprechstunde beendet. Die erkrankten Personen werden einzeln behandelt, sie dürfen die Praxis nur nach Aufforderung betreten. Jeder Patient wird darauf hingewiesen, dass er sich die Hände waschen und desinfizieren sowie eine Atmenschutzmaske tragen soll.

Kasino-Gesellschaft

Die Veranstaltungen der Kasino-Gesellschaft werden vorerst nicht abgesagt, teilt der Vorstand mit. Angemeldete Teilnehmer werden gebeten, der Veranstaltung fern zu bleiben, wenn sie Erkältungssymptome haben oder in einem Risikogebiet waren. Die Kosten werden erstattet. (stes)

Außerdem solle ein Mindestabstand von zwei Metern zu anderen Personen gewahrt werden. Das geschieht nach den Beobachtungen von Apotheker Flensberg nicht: „Die meisten denken wohl, wer am nächsten an der Tür ist, kommt am Schnellsten dran, deswegen gibt es Gedränge.“ Auch die Arzthelferin mahnt zu Geduld und umsichtigen Verhalten. „Wir behandeln jeden Patienten, aber die Ärzte haben aktuell einen großen Ansturm abzuarbeiten.“