AboAbonnieren

Bürgerinitiative „Lev kontra Raststätte“„Wir klammern uns ja an jeden Strohhalm“

Lesezeit 2 Minuten

Mit Plakaten und Transparenten bestiegen die Demonstranten in Lützenkirchen die Busse, die sie nach Bonn brachten.

Leverkusen – „Es war atmosphärisch gut. Unsere Argumente sind angehört worden und werden in die weiteren Überlegungen einfließen. Und wir haben ein weiteres, ausführliches Gespräch Anfang kommenden Jahres verabredet. Das immerhin.“

Peter Westmeier klang verhalten optimistisch nach seinem Termin im Bundesverkehrsministerium. Der Sprecher der Bürgerinitiative „Lev kontra Raststätte“ war am Mittwoch mit 80 Unterstützern in zwei Reisebussen nach Bonn gefahren.

Während er zu einem gut einstündigen Gespräch im dortigen Sitz des Bundesverkehrsministeriums war, machten die übrigen Leverkusener mit Plakaten, Transparenten und Trillerpfeifen im Nieselregen vor dem Amtssitz klar, dass Westmeier mit seinen Wünschen nicht allein steht.

Vor dem Bundesverkehrsministerium in Bonn machten sich die Leverkusener Demonstranten auch mit Trillerpfeifen bemerkbar.

Ministerialdirigent Christian Weibrecht und zwei Mitarbeiter der Bundesbehörde ließen, nachdem sie ausführlich ihr Problem dargelegt hatten, einen Standort für dringend benötigte Lkw-Stellplätze an der A1 zu finden, Westmeier mit dessen Gegenargumenten zu Wort kommen.

Die umfassen neben Aspekten des Natur- und Landschaftsschutzes im Bereich Bürgerbusch und den Freiflächen zwischen Lützenkirchen und Steinbüchel auch die zusätzliche Umweltbelastung und eine nachgewiesen steigende Kriminalität in der Nähe solcher Rastplätze.

Während all diese Argumente vor fünf Jahren schon einmal gereicht hat, die Raststättenpläne fallen zu lassen, bestehen sie immer noch fort. Hinzugekommen sind allerdings inzwischen die Ausbaupläne für den Kölner Autobahnring und das Leverkusener Kreuz sowie die dramatisch zunehmende Gesamtverkehrsbelastung im Leverkusener Stadtgebiet. „Ich habe das Gefühl, das ist angekommen“, sagte Westmeier nach seinem Gespräch. „Zumindest macht man sich Gedanken. Und wir reden weiter miteinander.“

An der Gesprächsrunde nahm auch der Leverkusener CDU-Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz teil, der seinen Alternativvorschlag erläuterte, brachliegende Gewerbeflächen nahe der Autobahn in Köln-Niehl für Lkw-Stellplätze in Betracht zu ziehen. Dies sei interessant, hieß es von Seiten des Ministeriums, allerdings stünden dem auch rechtliche Hürden entgegen. Man wolle prüfen.

Die Leverkusener fuhren also mit keiner weiteren Zusage nach Hause als der eines weiteren Gesprächstermins. „Aber wir klammern uns ja an jeden Strohhalm, und seien es die mit unserer Aktion womöglich gesteigerten Erklärungsnöte der Planer“, so Westmeier. Das klingt nicht danach, als wäre er bereit aufzugeben.