Kommentar zur CDU-WahlversammlungAlles andere als ein Ruck
- CDU-Kreisvorsitzender Frank Schönberger ist nun auch Oberbürgermeister-Kandidat.
- Die Wahlversammlung wirkte geschäftsmäßig und blutleer.
- Kritiker waren ferngeblieben, eine Diskussion kam nicht auf.
Leverkusen – Der Hut lag schon lange im Ring. Nur wenige Tage nachdem Reinhard Buchhorn als vierter Leverkusener Oberbürgermeister in Folge abgewählt worden war, verkündete Frank Schönberger im Herbst 2015 seine Absicht, 2020 selbst kandidieren zu wollen. Was vielen in seiner CDU damals arg missfiel, und was heute immer noch vielen nicht gefällt.
Die leeren Tischreihen in der Mitgliederversammlung sprachen Bände, ebenso die leeren Gesichter vieler Parteifreunde, die Schönberger mit einer weitgehend im Allgemeinen lavierenden Rede nicht eben zu begeistern vermochte. Der gelegentliche Höflichkeitsapplaus für seine Rede klang mehr nach dosiertem Mitleid denn nach kraftvoller Unterstützung.
Nun kann die CDU auch in Leverkusen auf eine SPD vertrauen, die sich als politischer Intrigantenstadel selbst zerlegt. Die Vorstellung, dazu eine kraftvolle christdemokratische Alternative darzustellen, kommt in der Realität allerdings nicht rüber.
Schweigen statt Streiten
Dass es trotz aller innerparteilicher Differenzen keinen öffentlichen Widerspruch, nicht einmal wirkliche Nachfragen oder Forderungen gab, kündet nicht von politischer Initiative oder gar Führungsanspruch. Dass die kritischen Parteimitglieder lieber zuhause blieben, zeigt nur, dass die CDU genauso zerrissen ist wie die SPD, das aber lieber im Verborgenen hält. Um des lieben Friedens willen. Nicht einmal junge Parteimitglieder bekamen den Mund auf.
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Mit der pragmatisch müden Aufstellung Frank Schönbergers ist nicht eben ein Ruck durch Leverkusen gegangen.