Hochwasser-FolgenDrei Leverkusener Schulen hat es schwer getroffen
Leverkusen – Gegen halb drei Uhr in der Nacht zu Donnerstag gingen die Sirenen am Schlebuscher Freiherr-vom-Stein-Gymnasium an. Erst am späten Vormittag gelang es, den Lärm abzuschalten. „Es ist alles überflutet, die Feuerwehr konnte nichts machen, um den Alarm zu beenden“, sagt eine städtische Mitarbeiterin. Was sich unter der Schule abspielt, ist nur zu erahnen: Bis zur obersten Stufe steht das Wasser auf den Treppen, die in die Kellerräume führt.
Darin befinden sich die gesamte Heizungs- und Lüftungsanlage des Gymnasiums. Und außerdem das Bücher- und das Kulissenarchiv, von dem nichts brauchbares mehr übrig sein wird, wenn das Wasser irgendwann einmal abgepumpt ist.
Schlamm in der Turnhalle
Auch die Turnhalle im zur Dhünn gewandten Teil der Schule hat es getroffen. Das Wasser ist hier mittlerweile wieder raus, eine dicke Schlammschicht quer durch die Umkleide und über den gesamten Hallenboden zeugt noch vom nächtlichen Drama.
Der benachbarte Kindergarten hat dagegen Glück gehabt: Einen Keller gibt es hier nicht und in das Gebäude kam auch kein Wasser. Kinder konnten hier am Donnerstag dennoch nicht betreut werden: Es gab weder Strom noch eine Telefonverbindung, was es nicht einfach machte, alle Eltern zu informieren.
Nach einer ersten Bestandsaufnahme der Stadt hat es noch zwei weitere Schulen hart getroffen, berichtet Schuldezernent Marc Adomat: Die Theodor-Heuss-Realschule und die KGS Remigiusschule, die beide auf unterschiedlichen Seiten der Opladener Wiembachallee liegen. In der Realschule ist das Kellergeschoss komplett geflutet, das Erdgeschoss steht hüfthoch unter Wasser, Sporthalle, Werkräume und Mensabereich sowie eine Dienstwohnung sind ebenfalls betroffen. Die Stadt rechnet mit einem erheblichen Sanierungsaufwand, um die Nutzung wieder zu ermöglichen.
Technik lahmgelegt
In der Remigiusschule sind die Keller im Schulgebäude als auch der Sporthalle geflutet. Sämtliche Technik im Kellergeschoss ist nicht mehr funktionsfähig, sodass das Gebäude aktuell nicht mehr genutzt werden kann.
Einen gefluteten Keller meldet außerdem die Kita Adalbert-Stifter Straße in Opladen. Im Erdgeschoss steht das Wasser knöcheltief. Auch hier ist eine Nutzung vorerst unmöglich.
Erwischt hat es ferner das Naturgut Ophoven, wo der Wiembach über die Ufer getreten ist und die kompletten Anlagen und Gebäude überschwemmt hat. Anderthalb Meter hoch war der Wasserstand im Erdgeschoss.
Betretungsverbot erlassen
Auch an weiteren städtischen Gebäuden sind Schäden entstanden, deren gesamter Umfang noch nicht abzusehen ist. Um Gefahren abzuwenden hat der Fachbereich Gebäudewirtschaft ein Betretungsverbot für Einrichtungen, die schwer vom Hochwasser betroffen sind, erlassen.
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Alle Einrichtungen, die Schäden aufweisen, da Wasser in größerer Menge eingedrungen ist, dürfen erst wieder nach Freigabe durch die Gebäudewirtschaft betreten werden. Solange dürfen sie nur von fachkundigen Personen wie Statikern, Architekten, technischen Planern und Handwerkern oder auch Bodengutachtern betreten werden.