Heimat-Check LeverkusenWarum der Europaring Küppersteg nicht besonders gut tut
Leverkusen-Küppersteg – Eigentlich sollte am Europaring schon längst gebaut, das von der B 8 zerschnittene Küppersteg wieder ein bisschen zusammengeführt werden. Baudezernentin Andrea Deppe hatte die B 8 und den Kreisel oben drauf schon beim Amtsantritt als Herzensthema erkannt. Es gibt Pläne. Passiert ist aber noch nichts.
Einen wie Dieter Kuprella schmerzt das. Für den Mann, der seit reichlich fünf Jahrzehnten in Küppersteg wohnt und auf vielfältige Weise mit dem Ort verwachsen ist, war die Stadtautobahn, die mitten im Ort in einem tiefen Trog verschwindet, schon bei ihrem Bau „ein Wahnsinn, mitten in der Stadt“.
Seit vielen Jahren ist der Trog baufällig, seine Stützmauern brauchen selbst Stützen und müssen saniert werden – was aber keiner will, weder in Küppersteg, noch im Stadtrat. Denn längst hat sich herausgestellt, dass man die vier Spuren nicht braucht. Seit Jahren haben die Autos wegen der Stützen nur noch je eine Spur zur Verfügung. Und der Verkehr fließt, Staus sind nicht an der Tagesordnung.
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Ähnlich wie Manfort leidet Küppersteg mehr unter einer Verkehrsschneise, als dass sie dem Stadtteil nützt. Dort ist es die Gustav-Heinemann-Straße, hier der Europaring: Der Anschluss nördlicher und östlicher Stadtteile an Wiesdorf – und damit den heutigen Chempark – hat erhebliche Opfer erfordert. Und kleinere Orte zerschnitten. Die gute Erreichbarkeit hat eben auch ganz eindeutige Nachteile. Das sieht auch Marlene Echterhoff so. Obwohl sie auf ihr Küppersteg sonst nichts kommen lässt. Gut, die Küppersteger Straße hat bei weitem nicht mehr so viel Flair wie früher. Sie fristet das Schicksal vieler Hauptstraßen in Orten, die an Bedeutung eingebüßt haben. Die Zahl der Fachgeschäfte ist tendenziell rückläufig, auch der Wochenmarkt ist inzwischen eher ein Sorgenkind.
Ein großer Deckel wird nicht kommen
Insgesamt aber fehle es dem Ortsteil an nichts, so Echterhoff. Dass Küppersteg unter dem Trog leidet, in dem die B 8 verschwindet, und dem provisorisch umgebauten Kreisel, ist aber klar. Am meisten würde ein großer Deckel über dem Trog bringen.
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Aber der wird nach dem jetzigen Planungsstand nicht kommen. Sondern eine durch Böschungen verengte Stadtautobahn, die in jede Richtung nur noch eine, allerdings überbreite Spur haben wird. Die Stützmauern kommen weg, und insgesamt liegt die Straße auch nicht mehr so tief. Was das bringt, ist aber strittig.
Der große städtebauliche Wurf wird an den Kosten scheitern. Allein den Umbau des südlichen Abschnitts mit Böschungen hat die Stadtverwaltung zuletzt auf gut drei Millionen Euro geschätzt. Aber nur ganz grob.
Und dann gibt es da noch etwas zu klären: Würde sich der Umbau mit der Idee vertragen, wieder eine Straßenbahn durch die Stadt fahren zu lassen? Küppersteg läge dann an einer Linie von Köln-Mülheim nach Opladen. Vielleicht ein Vorteil. (tk)