HahnenblecherWohnhäuser im Schutzgebiet
Leverkusen/Odenthal – Wohnen am Rande der Stadt mit unverbaubarem Blick ins Grüne – das möchte die Varia Bauplanung, Hausbau und Immobilienverwaltung GmbH zwei Dutzend künftigen Hausbesitzern im äußersten Nordosten des Stadtgebietes ermöglichen. Die Projektentwickler haben vor, in der kleinen Ortschaft Hahnenblecher, nahe zu Burscheid und unmittelbar an der Grenze zu Odenthal zu bauen.
Wohnungsmangel angeführt
20 bis 25 Einzel- und Doppelhäuser sollen längs der schmalen Straße entstehen, die von der L188 (vormals B51) vom Asia-Haus her ins Dorf führt. Bisher stehen erst links der Straße Häuser, am Hang rechts hinab ins Tal werden die Flächen landwirtschaftlich und teils auch für Gärten genutzt. Hier soll Leverkusen nun wachsen. „Der derzeit in Leverkusen vorliegende Bevölkerungsanstieg führt zu einem anhaltenden Bedarf an Wohnbauflächen“, bekräftigt die Stadtverwaltung in ihrer Begründung dafür, für diesen 1,4 Hektar großen Bereich, der 35 Meter tief von der Straße Hahnenblecher in die Landschaft reicht, einen Bebauungsplan aufzustellen. Das wird nicht so ganz unproblematisch sein. Zunächst einmal liegt die als Baugrund begehrte Fläche im Landschaftsschutzgebiet Leimbachtal und Lötzelbachtal. Außerdem ist das Gebiet dem Außenbereich zuzuordnen, in dem solche Bauvorhaben grundsätzlich nicht zulässig sind. Grundsätzlich eben. Andererseits hat der Stadtrat schon im Oktober 2017 beschlossen, an dieser Stellung Wohnbebauung zulassen zu wollen.
Seit Dezember vorigen Jahres gab es danach bereits mehrfach Gespräche mit den einzelnen Grundeigentümern, anscheinend mit einem Ergebnis, das dazu ermutigt hat, nun das offizielle Planverfahren auf den Weg zu bringen. Eine Reihe von Gutachten sollen dazu erstellt werden: Artenschutz, Erschließungsplanung, Ausgleichsbilanzierung, Verkehrsplanung und Versickerung sollen zunächst von Experten überprüft werden. Die Kosten soll der Vorhabenträger übernehmen.
Schon jetzt erscheint klar, dass die bestehende Fahrbahnbreite der Straße Hahnenblecher nicht ausreichen wird, um einen Begegnungsverkehr zu ermöglichen und dazu einen sicheren Gehweg. Eine Vergrößerung des Straßenquerschnittes könnte dazu führen, dass auch die Grundstücke der bisherigen Anwohner betroffen wären. Vor allem Die Grünen im Stadtrat sehen dort ein erhebliches Konfliktpotenzial. Ihre vier Ratsvertreter stimmten gegen das Bauvorhaben, alle anderen Ratsmitglieder für den Aufstellungsbeschluss. Dieser Bebauungsplan sei ein einziges Ärgernis, gab Fraktionsvorsitzende Roswitha Arnold zu Protokoll. Sie rechne mit erheblichem Widerstand. Der frühere Oberbürgermeister Paul Hebbel hielt dagegen, ein solches Vorhaben wäre deutlich früher schon schön gewesen.