Kurve nicht gekriegtLinienbusse zerstören den Rasen der Eheleute Kappel
Zülpich-Weiler in der Ebene – Gisela und Michael Kappel sind verärgert. Das Ehepaar, das seit 30 Jahren an der Gladbacher Straße in Weiler in der Ebene wohnt, hat seit einigen Tagen meterlange, etwa 30 Zentimeter tiefe Fahrspuren im Vorgarten. Sie stammen von Bussen der RVK-Linie 811, die mehrmals am Tag durch den Ort fahren.
Immer wieder führen die Busse notgedrungen über das Grundstück, da sie sonst im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve nicht bekämen, sagt Gisela Kappel. Der Grund: Für den Gelenkbus, den die RVK gelegentlich auf der Linie einsetzt, ist der Kurvenradius nicht groß genug.
Seitenstreifen bietet nicht genug Platz
Bereits bei der Anfahrt auf die Kurve weiche der Bus auf den unbefestigten Seitenstreifen aus, erzählt Willi Struwe, ein weiterer Anwohner. Das hat nach seinen Angaben zur Folge, dass im Bereich seiner Einfahrt durch die Reifen regelmäßig die im Boden verlegten Abflussgitter beschädigt werden.
Aber selbst die Fahrt über den Seitenstreifen reicht offenbar nicht immer aus, um das Grundstück der Familie Kappel zu verschonen. „Vor unserem Haus stand lange eine Tanne. Die Äste reichten bis an die Grundstücksgrenze, also an die Straße heran. Schon damals ist der Bus regelmäßig mit den Seitenscheiben an den Ästen vorbeigeschleift“, sagt Gisela Kappel.
Überflüssiger Umweg?
Der Baum, so ergänzt ihr Mann, musste gefällt werden, weil er faul war. „Deshalb ist der Boden im Vorgarten weich, die Spuren so tief, aber das ist natürlich kein Grund, durch den Vorgarten zu fahren“, so die Anwohnerin, die dafür plädiert, dass der Bus eine andere Strecke fährt.
Momentan biegt der Bus der Linie 811, aus Weilerswist kommend, von der B 265 in die Sievernicher Straße ein, um dann nach etwa 120 Metern in die Gladbacher Straße zu fahren und anschließend die Fahrt über die B 265 in Richtung Zülpich fortzusetzen.
Uwe Zerpowski, Sprecher der Bürgerinitiative, die sich seit Jahren für eine Ortsumgehung kämpft, macht einen konkreten Vorschlag: „Der Bus könnte an der Borrer Straße halten – kurz vor dem Maarweg. Das ist für die Schulkinder ohnehin sicherer als an der B 265.“ Die etwa 700 Meter lange Schleife durch den Ort könne man sich sparen, so Zerpowski.
RVK kommt für Schaden auf
Der RVK-Bus ist nicht das einzige Fahrzeug, das bereits durch den Vorgarten der Kappels gefahren ist. Dies gelte auch für den Müllwagen, der aus der anderen Richtung das Areal passiere, erzählen sie. Damit dies nicht mehr vorkomme, seien im Bereich der Sievernicher Straße bereits Findlinge an der Grundstücksgrenze platziert worden.
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„Unsere Versicherung steht schon in Kontakt mit den Geschädigten“, sagte ein RVK-Sprecher auf Anfrage. Es sei selbstverständlich, dass das Unternehmen für die entstandenen Schäden aufkomme. Mitarbeiter der RVK würden sich in den kommenden Tagen ein Bild von der Situation machen, fügte der Sprecher hinzu. Nicht auszuschließen sei, dass die Streckenführung in Bereich Weiler in der Ebene überdacht werde.
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