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Jeckes JubiläumBei den Blauen Funken aus Zülpich spielen sogar Düsseldorfer mit

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Das Bild zeigt den Musikzug der Blauen Funken auf dem Gelände des Seeparks in Zülpich. Sie stehen auf einer Treppe.

Der Musikzug der Blauen Funken aus Zülpich wird 50 Jahre alt. Die jecken Musiker laden zu einer Doppel-Jubiläumsparty.

Der Musikzug der Blauen Funken aus Zülpich wird 50 Jahre alt. Zum Jubiläum gibt es gleich zwei Feste. Eine Schallplatte hat es schon gegeben.

Die Argumente von Peter Fischer, Heinz Spanier und Willi Kampschulte waren einfach zu gut. Als das Trio mit seinen Ausführungen fertig war, stand der Gründung eines eigenen Musikzugs bei den Blauen Funken aus Zülpich nichts mehr im Weg. Die 18 musikalischen Jecken wurden kurzerhand zur ersten Zusammenkunft in die Gaststätte „Em Höttche“ eingeladen. 50 Jahre ist das nun her.

Der Weg von der Gründungsversammlung am 2. Mai 1974 bis hin zum ersten offiziellen Auftritt am 15. November 1975 war lang und steinig. Allein schon, weil Instrumente im Wert von mehr als 10.000 Mark angeschafft werden mussten und das ein großes Loch in die Vereinskasse riss. Aber es mussten unter den strengen Blicken von Willi Kampschulte, der die Leitung des Unterrichts übernahm, auch Noten gelernt werden.

Blaue Funken Zülpich: Erstes Konzert des Musikzugs auf eigener Veranstaltung

Für Karnevalssonntag, den 9. Februar 1975, konnten die Blauen Funken keine Musikkapelle und kein Tambourcorps für ihre eigene, kleine Veranstaltung verpflichten. Ein Grund: Das Tambourcorps Loreley Ülpenich, das seit 1950 die Auftritte der Blauen Funken musikalisch begleitet hatte, stand nicht zur Verfügung. Schließlich ging der eigene Karnevalsumzug in Ülpenich.

Der damalige Kommandant, Hermann Josef Klinkhammer, setzte sich mit Heinz Spanier in Verbindung. Und die Blauen Funken machten aus der Not eine Tugend: Sie spielten einfach selbst. Für die Musiker, die mittlerweile ein paar Töne spielen konnten, war das die Feuertaufe. Der erste offizielle Auftritt folgte dann am 15. November 1975 auf dem Ball der Blauen Funken – der bis dahin doch mühsame Weg wurde musikalisch einfach weggespielt.

Funken-Marsch auf Schallplatte veröffentlicht

In all den Jahren schaffte es der Musikzug der Blauen Funken Zülpich sogar auf einen Tonträger. Genauer gesagt auf eine Schallplatte. Die wurde am 9. März 1980 aufgenommen und hatte den Titel „Klingende Grüße aus Zülpich“. Musik- und Gesangvereine aus dem Zülpicher Stadtgebiet machten mit. Der Musikzug der Blauen Funken verewigte sich auf dieser Platte mit dem Marsch der Blauen Funken.

Aktuell sind etwa 30 Mitglieder beim Musikzug dabei. „Teilweise sind das Exilfunken, die nicht in der Nähe wohnen, aber trotzdem zu vielen Auftritten kommen – unter anderem aus der Schweiz, aus Hessen oder sogar Düsseldorf“, sagt Manuel Schleiermacher, Pressesprecher der Blauen Funken. Musikzugleiter ist Joachim Jordan, der auch als Ansprechpartner für neue Mitglieder zur Verfügung steht.


Die Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag

Der Marsch der Blauen Funken aus Zülpich dürfte auch auf den beiden Jubiläumsveranstaltungen der musikalischen Jecken zu hören sein. In den 50. Geburtstag startet der Musikzug am Sonntag, 25. August, mit einem Jubiläumsfrühschoppen (ab 12 Uhr) im Wallgraben an der Landesburg, nachdem der Musikzug an diesem Tag die heilige Messe in St. Peter begleitet hat.

Am Samstag, 7. September, werden die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einer großen Party der etwas anderen Art abgeschlossen. „Jung, brutal, Blechmusik“ ist der Slogan der Band „Brassers“, die an diesem Abend im Zülpicher Forum spielt. Die zwölf Musiker verfolgen nach eigenen Angaben das Ziel, „jede Veranstaltung in die Köpfe der Gäste zu brennen“. Im Jahr 2023 standen sie bereits beim „Woodstock der Blasmusik“ in der Berglandschaft der Kitzbüheler Alpen auf der Bühne. Los geht's um 18 Uhr.