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Motiv unklarMordanklage nach brutalem Überfall auf Seniorenpaar in Füssenich erhoben

Lesezeit 2 Minuten
Nach einem brutalen Überfall in Zülpich-Füssenich geht ein Ermittler, der eine Weste mit der Aufschrift „Polizei“ trägt, zu einem Haus.

Das Motiv für den heimtückischen Überfall ist derzeit unklar. Das Seniorenpaar überlebte nur deshalb, weil es ihm gelungen war, trotz der Fesseln den Neffen anzurufen.

Wegen des Überfalls im Sommer 2023 in Zülpich-Füssenich muss sich ein 37 Jahre alter Rumäne demnächst vor dem Schwurgericht Bonn verantworten.

In der Nacht zum 15. August 2023 drangen mehrere Täter in die Wohnung eines älteren Ehepaars auf einem landwirtschaftlichen Hof in Füssenich ein. Es war nach 4 Uhr morgens, als der 76-jährige Mann und seine 77-jährige Ehefrau aus dem Tiefschlaf gerissen, mit Füßen getreten und mit unbekannten Gegenständen fast erschlagen wurden.

Was die brutalen Eindringlinge von den Eheleuten wollten, das weiß die Bonner Staatsanwaltschaft bis heute nicht. Es gibt kein Motiv – und wohl auch keine Beute. Nur dass es sich um ein heimtückisches Verbrechen handelt, da sind sich die Ermittler sicher. Wegen versuchten Mordes soll einem 37-jährigen Rumänen demnächst der Prozess vor dem Bonner Schwurgericht gemacht werden.

Die Senioren erlitten bei dem Überfall schwere Kopfverletzungen

Das Verfahren gegen eine mutmaßliche Mittäterin, der Beihilfe zum Mordversuch vorgeworfen wird, wurde abgetrennt. In ihrem Fall sind noch weitergehende Ermittlungen notwendig. Die gleichaltrige Frau soll den Schlüssel zu der Wohnung der Eheleute besorgt und dem 37-Jährigen überlassen haben.

Auf der Flucht hingegen scheint ein dritter mutmaßlicher Täter zu sein. Gegen den 38-jährigen Rumänen, der im September ebenfalls verhaftet worden war und der bereits in U-Haft gesessen hatte, konnte ebenfalls nicht abschließend ermittelt werden.

Ermittler sicherten am Tatort in Füssenich DNA-Spuren

Die Eheleute überlebten den brutalen Überfall nur, weil sie relativ schnell Hilfe bekommen hatten. Obwohl sie von den geflüchteten Tätern an den Handgelenken mit Nylonseilen gefesselt worden waren, gelang es ihnen, um 4.55 Uhr ihren Neffen anzurufen. Er alarmierte sofort die Polizei und den Rettungsdienst.

Wäre ihnen das nicht geglückt, so heißt es in der Anklage, wären sie an den schweren Verletzungen, vor allem am Kopf, gestorben. Dass die Täter den Tod der Eheleute in Kauf genommen hatten, davon geht die Staatsanwaltschaft aus. Hinzu kommt, dass die schlafenden Opfer zum Zeitpunkt des Angriffs vollkommen arg- und wehrlos waren.

Die mutmaßlichen Täter – alle drei stammen aus Rumänien – tauchten unter, hinterließen aber am Tatort zahlreiche DNA-Spuren. Rund vier Wochen später konnten sie mithilfe eines internationalen Haftbefehls in Griechenland verhaftet und im Oktober ausgeliefert werden.

Der Mordprozess gegen den 37-Jährigen ist noch nicht terminiert. Im Mittelpunkt des Prozesses wird die Aufklärung der Hintergründe des Verbrechens stehen.